Mädchenakt
Trübner, Wilhelm (1851-1917) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
61 x 72 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2493 E
Auf Anregung Anselm Feuerbachs brach der 16jährige Wilhelm Trübner 1867 seine Goldschmiedelehre ab und nahm ein Studium an der Kunstschule Karlsruhe auf, das er in München fortführte. Beeindruckt von der Malerei Wilhelm Leibls fand er hier bald Anschluss an den so genannten „Leibl-Kreis“, einer Gruppe von Künstlern, die in Abkehr von der etablierten Salonmalerei nach neuen malerischen Prinzipien zur realistischen Wiedergabe von Mensch und Natur suchte. Vorbilder waren ihnen die holländischen Künstler des 17. Jahrhunderts wie Rembrandt, Frans Hals und Rubens sowie die Vertreter der modernen französischen Malerei, insbesondere Gustave Courbet.
Die frühe Reife Trübners offenbart sich im Dresdner „Mädchenakt“, der 1872 während seiner Italienreise oder aber kurz darauf entstand. Wie der Gegenstand eines Stilllebens wird der bäuchlings auf einem Bett liegende, die Bildfläche diagonal teilende Körper der jungen Italienerin auf einem reich drapierten weißen Tuch vor dunklem Hintergrund präsentiert. Das robuste, stämmige Mädchen stützt sich ungezwungen auf seine Ellbogen und blickt mit erhobenem Kopf ins Unbestimmte. Die Füße werden von den Bildrändern überschnitten. Mehr als die erotische Ausstrahlung des Modells interessierten den Maler offensichtlich die gedrehte Perspektive und die Verkürzungen der Rückenpartie, deren anatomische Wiedergabe ihm einige Mühe bereitete, was die Korrekturen am linken Bein und der uneinheitliche Inkarnatton offenbaren. Die Plastizität des Körpers wird allein aus der Farbe heraus entwickelt. (Autor: Heike Biedermann, 2018)
1924 erworben aus der Kunsthandlung Kühl und Kühn, Dresden
Die frühe Reife Trübners offenbart sich im Dresdner „Mädchenakt“, der 1872 während seiner Italienreise oder aber kurz darauf entstand. Wie der Gegenstand eines Stilllebens wird der bäuchlings auf einem Bett liegende, die Bildfläche diagonal teilende Körper der jungen Italienerin auf einem reich drapierten weißen Tuch vor dunklem Hintergrund präsentiert. Das robuste, stämmige Mädchen stützt sich ungezwungen auf seine Ellbogen und blickt mit erhobenem Kopf ins Unbestimmte. Die Füße werden von den Bildrändern überschnitten. Mehr als die erotische Ausstrahlung des Modells interessierten den Maler offensichtlich die gedrehte Perspektive und die Verkürzungen der Rückenpartie, deren anatomische Wiedergabe ihm einige Mühe bereitete, was die Korrekturen am linken Bein und der uneinheitliche Inkarnatton offenbaren. Die Plastizität des Körpers wird allein aus der Farbe heraus entwickelt. (Autor: Heike Biedermann, 2018)
1924 erworben aus der Kunsthandlung Kühl und Kühn, Dresden
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: W. Trübner
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