Eine minimalistische Stahlkonstruktion markiert einen theoretischen Raum, in den Ketten und Ledereinsätze eingehängt sind. Die Schaukel könnte als Sitz genutzt werden und lässt aufgrund der verwendeten Materialien auch sexuelle Fetischwelten anklingen, vor allem aber setzt sie die skizzierte Architektur in ein Verhältnis zum menschlichen Körper. Hierin berührt das Werk ein wiederkehrendes Thema in Bonvicinis Schaffen: Das Verständnis von Gestaltung und Architektur als mächtige Kontrollinstanzen, die den öffentlichen wie auch den privaten Raum bestimmen und Identitäten zuweisen. In ihren Installationen und Skulpturen verweist die Künstlerin regelmäßig auf moderne Architekturtheorien, so auch in "Pavilion", dessen Dimensionen sich auf Le Corbusiers minimalen Lebensraum beziehen und die Systematisierung von Wohnraum demonstrieren.