Mit alltäglichen Gebrauchsstiften wie Kugelschreiber oder Gold- und Silbermarker setzt die Künstlerin Darstellungen von entblößten Geschlechtsteilen aufs Blatt. Als Träger verwendet sie verschiedene Papiere von unterschiedlicher Größe. Der Strich wirkt spontan und kritzelig und ist im Fall des Gold- und Silberstifts nur aus bestimmten Blickwinkeln und damit zusammenhängenden Lichtbedingungen sichtbar. Auf diese Weise bleiben die Zeichnungen dem flüchtigen Blick verborgen und können nur bei näherem Hinsehen in Augenschein genommen werden. Ihnen wohnt damit etwas Unfertiges und zutiefst Privates inne. Zuzanna Janin arbeitet seit den 1990er Jahren in unterschiedlichen Medien und fertigt sowohl Videoarbeiten als auch raumgreifende installative Arbeiten. Ein wichtiger Aspekt liegt meist auf dem Medium selbst, das jeweils mit Bedacht ausgewählt ist und eine eigene Bedeutung für die im Werk verhandelte Thematik einnimmt. Es geht oft um Unsicherheiten und Abgrenzungsprobleme in Bezug auf Identität, Geschlecht und das Erwachsenwerden. Sie finden Ausdruck in feinsten durchscheinenden oder glänzenden Materialien.