Vakuumpumpe ("Luftpumpe")
Leupold, Jakob (1674-1727) - Hersteller
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
Höhe = 146,0 cm; Breite = 176,5 cm; Tiefe = 49,0 cm
Inventarnummer
B II c 1
Neben anderen Erfindungen des 17. Jahrhunderts – wie dem Teleskop, Mikroskop und Thermometer – war die „Luftpumpe“ (dies ist der historische Name für die Vakuumpumpe) das Aushängeschild der neuen, experimentellen Wissenschaften.
Erfinder der Luftpumpe war der Magdeburger Bürgermeister Otto von Guericke. Er schuf um 1650 ein so starkes Vakuum an zwei aneinander klebenden Halbkugeln, dass auch mehrere Pferde die beiden Hälften nicht auseinander ziehen konnten.
Mit der vorliegenden Pumpe konnte man Guerickes Experiment – in etwas verkleinerter Form – nachstellen. Dreht man an dem großen Rad, so zieht man einen Kolben nach oben, der im schief liegenden Messingzylinder steckt. Dabei saugt man auch einen Teil der Luft aus dem Kugelinneren in den Zylinder. Schließt man nun den Hahn unten am Zylinderfuß und dreht das Rad zurück, entweicht die Luft im Zylinder durch das Ventil am Hahn. Wiederholt man die Prozedur – erst Aufsaugen dann Abpumpen –, evakuiert man immer mehr Luft, solange, bis in der Kugel ein Vakuum, also ein luftleerer Raum, entstanden ist. Ersetzt man die Halbkugeln durch eine Glasglocke, so kann man die Wirkung des Vakuums unmittelbar beobachten, indem man eine brennende Kerze, eine klingelnde Glocke oder einen kleinen Vogel darunter setzt und die Luft erneut evakuiert.
Diese besonders prächtige Luftpumpe wurde vom Leipziger Mechaniker Jacob Leupold 1709 gebaut und von August dem Starken erworben. Neben dem sächsischen und polnischen Wappen verziert sie eine lateinische Inschrift, die frei übersetzt lautet: Aus dem Experiment erwächst die Wahrheit. Das aufwendige Holzfurnier und die feinen Messinggravuren dieses Instruments unterstreichen, dass Luftpumpen nicht selten Repräsentationsobjekt und Experimentiergerät zugleich waren. (Michael Korey)
Erfinder der Luftpumpe war der Magdeburger Bürgermeister Otto von Guericke. Er schuf um 1650 ein so starkes Vakuum an zwei aneinander klebenden Halbkugeln, dass auch mehrere Pferde die beiden Hälften nicht auseinander ziehen konnten.
Mit der vorliegenden Pumpe konnte man Guerickes Experiment – in etwas verkleinerter Form – nachstellen. Dreht man an dem großen Rad, so zieht man einen Kolben nach oben, der im schief liegenden Messingzylinder steckt. Dabei saugt man auch einen Teil der Luft aus dem Kugelinneren in den Zylinder. Schließt man nun den Hahn unten am Zylinderfuß und dreht das Rad zurück, entweicht die Luft im Zylinder durch das Ventil am Hahn. Wiederholt man die Prozedur – erst Aufsaugen dann Abpumpen –, evakuiert man immer mehr Luft, solange, bis in der Kugel ein Vakuum, also ein luftleerer Raum, entstanden ist. Ersetzt man die Halbkugeln durch eine Glasglocke, so kann man die Wirkung des Vakuums unmittelbar beobachten, indem man eine brennende Kerze, eine klingelnde Glocke oder einen kleinen Vogel darunter setzt und die Luft erneut evakuiert.
Diese besonders prächtige Luftpumpe wurde vom Leipziger Mechaniker Jacob Leupold 1709 gebaut und von August dem Starken erworben. Neben dem sächsischen und polnischen Wappen verziert sie eine lateinische Inschrift, die frei übersetzt lautet: Aus dem Experiment erwächst die Wahrheit. Das aufwendige Holzfurnier und die feinen Messinggravuren dieses Instruments unterstreichen, dass Luftpumpen nicht selten Repräsentationsobjekt und Experimentiergerät zugleich waren. (Michael Korey)
Creditline
Mathematisch-Physikalischer Salon, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns:
Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken: