Sich verdichtende und an den Rändern entflechtende Linien bilden den „Herbstlichen Hügel“ – ein naturalistisches, rhythmisches Netz spannt sich über das Motiv, das in der Mitte des Gemäldes eine in der Ferne liegende, dunkle Anhöhe erahnen lässt. Uhligs Werke stehen in weiterem Sinne in der Tradition impressionistischer Motivaneignung: Das Bildmotiv entsteht auf der Leinwand – mit Pinselstrichen und hieben einem performativen (Mal) Akt gleich – in sich kreuzenden und überlagernden Linien vor, in und nach der Natur. Diese direkte künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur und ihren Erscheinungen, also mit der Landschaft, dem Meer, den Wolken, dem Licht oder dem Wetter, findet bei Max Uhlig meist „en pleinair“, im Freien, statt. In Südfrankreich, an der Ostsee, in Mecklenburg oder im Erzgebirge werden Wälder, Gebüsche, Gewächse, Wind, Regen, Sonne oder Nebel zu einem unentwirrbar wirkenden Ganzen künstlerisch gebündelt.
Aus der Tradition des zeichnerischen Realismus heraus entwickelte Uhlig einen Stil aus sich formierenden Linien. Diesen der Kunst der Klassischen Moderne nahen Weg zum Bild beschritt Max Uhlig beharrlich. Er entzog sich der staatlich normierten Ästhetik der DDR. Die konzentrierte Arbeit als Maler, als Zeichner und Druckgrafiker lassen die Grundsätze einer für sich sprechenden Kunst aufscheinen, die auf die Wirklichkeit zugeht und Wahrhaftigkeit im Bild anstrebt. (Autor: Sebastian Oesinghaus, 2018)

1994 vom Künstler erworben