Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 436
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
99 x 75 cm
Inventarnummer
Gal.-Nr. 436
Maratta gilt als Hauptmeister des spätbarocken römischen Klassizismus. Er prägte vor allem mit seinen großen Altarbildern die Kunst der ewigen Stadt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Am Anfang seiner Karriere malte er zwischen 1651 und 1656 im Auftrag von Flavio Alaleona die Kapelle des heiligen Joseph in der römischen Kirche San Isidoro aus. Dazu gehörte auch ein Lünettenfresko, das die Anbetung der Hirten zeigt. Aus diesem Fresko hat Maratta für das Dresdener Gemälde die mittlere Szene herauskopiert. Gottesmutter und Kind sowie die beiden äußeren Engelsköpfe sind exakte Wiederholungen des römischen Freskos. Einzig der mittlere Engelskopf, der so keck den Betrachter anblickt, und der Landschaftshintergrund sind neu hinzugekommen.
Beide Werke, das Fresko in der Kirche wie das Dresdener Gemälde, bestechen durch die effektvolle Lichtregie, für die in Italien vor allem Correggios "Heilige Nacht" (Gal-Nr. 152) vorbildlich geworden ist. Durch das ganz vom Jesuskind ausstrahlende Licht wird deutlich, dass das im Alten Testament verheißene eschatologische Licht mit der Geburt Jesu Wirklichkeit geworden war. Christus selbst offenbarte: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8, 12).

Am 14. Juli 1743 konnte der italienische Kunstagent Francesco Graf Algarotti (1712–1764) den Kauf von drei Werken des hochgeschätzten Carlo Maratta für 250 Golddukaten abschließen. Noch heute sind sie im Besitz der Gemäldegalerie. Die Gemälde stammten aus der Sammlung der Familie Meratti, Vorfahren mütterlicherseits von Algarotti, und zeigen jeweils alle Maria mit Kind. Eines davon beschrieb er als „schönste und amouröseste Sache“, die Maratta je geschaffen habe. Das vorliegende Gemälde gleiche im Geschmack der Heiligen Nacht von Correggio (Gal.-Nr. 152).
Rembrandt. Tizian. Bellotto. Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie, Ausst.-Kat. München, Groningen, Wien 2014/15, hg. von Bernhard Maaz, Ute Christina Koch für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Roger Diederen für die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München 2014, S. 172
Creditline
Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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