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Schenkung Irmgard Apel 1994.

Das Theater von Heinrich Apel junior setzt sich aus verschiedenen Quellen zusammen. Im Jahre 1920 erbte er das Theater seines Vaters Heinrich Apel senior. Dieser machte sich 1897 mit einem Teil des Theaters seines Schwiegervaters Adolf Preiske selbständig. Zur Ergänzung kaufte er Marionetten der Familie Möbius und ließ sich neue Figuren anfertigen. Den Kasper schnitzte er beispielsweise selber. Ab 1904 reiste er mit Varietémarionetten durch ganz Europa. Heinrich Apel junior erweiterte in den 1920er Jahren insbesondere das Varieté. Bei dem Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 wurden Teile des Theaters in einem Lager zerstört, der Spielbetrieb konnte aber bereits im Juni 1945 wieder aufgenommen werden. 1952 wurde das große Theater nach Lizenzentzug stillgelegt und erlitt 1958 einen schweren Wasserschaden. Danach verkaufte, vertauschte und verschenkte Heinrich Apel junior die meisten großen Marionetten (80-95 cm). Direkt nach dem Spielverbot 1952 war Heinrich Apel nach Westberlin gegangen und hatte nur sein Varieté mitgenommen. Ein Umzug nach München scheiterte an der fehlenden Wohnung. 1954 kehrte er in die DDR zurück und spielte zunächst Varieté und ab 1955 auch wieder Marionettenstücke auf einer verkleinerten Bühne. Die Marionetten hatten nur noch eine Höhe von ca. 65 cm.

Der Kasper seines Vaters von der großen Bühne blieb für Heinrich Apel junior aber unveräußerlich. Als er 1975 in Dresden starb, hielt sein Freund, der Handpuppenspieler und Regisseur Carl Schröder, eine Trauerrede auf dem Friedhof, bei der er diese durch den Kasper sprechen ließ. Irmgard Apel, die Witwe Heinrich Apels, schenkte den Kasper schließlich der
Olaf Bernstengel und Lars Rebehn: Volkstheater an Fäden. Vom Massenmedium zum musealen Objekt - sächsisches Marionettentheater im 20. Jahrhundert, Halle (Saale) 2007 (= Weiss-grün, 36).

Lars Rebehn: Biographien sächsischer Marionettenspieler, in: Johannes Moser, Lars Rebehn und Sybille Scholze (Hg.): „Mit großer Freude greif ich zur Feder.“ Autobiographische und biographische Zeugnisse sächsischer Marionettenspieler. Zusammengestellt nach Unterlagen der Puppentheatersammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Dresden 2006, S. 61-201.

Ulrike Herrmann: Eine vergleichende technologische Untersuchung an fünf ausgewählten Kaspermarionetten, Dresden 1994 (= Hochschule für Bildene Künste, Fachgebiet Restaurierung, Seminarbeit). (21-22)
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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