Hauptbild des Objekts

Enthauptung der Heiligen Reparata

Daddi, Bernardo (1295-1348) - Maler
Ort, Datierung
Abmessungen
27,8 x 36,5 cm
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3577
Bernardo Daddi gehört zu der Künstlergeneration, die unmittelbar auf Giotto folgte. Er unterhielt in Florenz die größte Werkstatt seiner Zeit, mit der er eine Vielzahl an Altarwerken und Andachtsbildern schuf. Die heilige Reparata wurde als Stadtpatronin von Florenz verehrt. Das Dresdener Werk war vermutlich eine Predella, die zu einem Zyklus zum Leben der heiligen Reparata gehörte (einige weitere Tafeln von der Hand Daddis befinden sich u. a. in Köln im Wallraf-Richartz-Museum und in New York im Metropolitan Museum of Art). Wahrscheinlich bildeten diese Tafeln die Predella eines Altars in der alten Florentiner Bischofskirche Santa Reparata (die Kirche wurde 1375 abgerissen). Aus bislang unbekannten Gründen wurde in dem Dresdener Täfelchen die Heilige zu einem späteren Zeitpunkt übermalt und zu einem Mönch umgedeutet.
Christoph Schölzel (Bearb.): Italienische Gemälde des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band I: Die Maltechnik, Best.-Kat. Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Stephan Koja (Hg.), mit Beiträgen von Marlies Giebe, Andreas Henning, Giorgio Bonsanti, Silvia Oertel und Ivo Mohrmann, Görlitz 2023, S. 78-83, Nr. 3

Kunstbesitz. Kunstverlust. Objekte und ihre Herkunft, Ausst.-Kat. Dresden 2018, hg. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Abteilung Forschung und wissenschaftliche Kooperation und Daphne Projekt, Dresden 2018, S. 28

An der Wiege der Kunst. Italienische Zeichnungen und Gemälde von Giotto bis Botticelli, Ausst.-Kat. Dresden 2014/15, Kupferstich-Kabinett und Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, mit Bestandsverzeichnissen für das Kupferstich-Kabinett von Lorenza Melli und die Gemäldegalerie Alte Meister von Judith Claus, Andreas Henning und Christoph Schölzel, hg. von Judith Claus und Gudula Metze mit Andreas Henning und Christoph Schölzel, Berlin/München 2014, S. 52f, S. 191

Elisabeth Hipp: Eine verschollene Florentiner Predellentafel in Dresden, in: Dresdener Kunstblätter. - Dresden (2010), Heft 54 (2010), S. 4-15, S. 5–14

Hanns Christian Löhr: Das Braune Haus der Kunst: Hitler und der "Sonderauftrag Linz"; Visionen, Verbrechen, Verluste, Berlin 2005, S. 156

Wohl 1891 von Charles Yriarte aus der Sammlung des Prinzen Borghese in Paris erworben; 1943 Ankauf durch Erhard Göpel über Victor Mandl aus Pariser Privatbesitz für den "Sonderauftrag Linz"; nach dem 8. Mai 1945 zu den Dresdener Sammlungen

Neben Künstlerzuschreibungen und Inventarnummern der Dresdner Galerie findet sich auf der Gemälderückseite auch ein Verweis auf eine Auktion im Juli 1891. Diese Angaben sind auch in Dokumenten des „Sonderauftrag Linz“ zu finden und belegen, dass die Tafel für diesen erworben wurde. Der Sonderauftrag trug europaweit Kunstwerke für das in Linz geplante „Führermuseum“ zusammen. Im Juni 1939 hatte Adolf Hitler den Galeriedirektor Hans Posse zum Sonderbeauftragten ernannt, so dass Dresden zu einer Schaltstelle des Kulturgutraubes im Zweiten Weltkrieg wurde.
Das Bild wurde 1943 im besetzten Paris aus Privatbesitz erworben. Trotz der zahlreichen Markierungen auf der Rückseite konnten die Vorbesitzer bis heute nicht ermittelt werden, so dass ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht auszuschließen ist. Das Gemälde ist als Fundmeldung in der öffentlich zugänglichen Lost Art-Datenbank registriert (ID 415541).

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