Provenienz: Nach 1945 zu den Dresdner Sammlungen. Die Herkunft konnte bisher nicht geklärt werden.
Adam Gottfried Oehme (1719-1789) war der letzte Schüler Gottfried Silbermanns in Freiberg. Nach dessen Tod führte er die Werkstatt in der Tradition seines Lehrmeisters weiter. Neben sieben unter seiner Leitung gebauten Orgeln im sächsischen Raum prägten sein Schaffen vor allem der Bau und die Weiterentwicklung besaiteter Tasteninstrumente. Lediglich zwei Clavichorde aus seiner Hand sind erhalten, wobei das Instrument im Kunstgewerbemuseum als einziges über eine Signatur Oehmes verfügt: „Adam Gottfried Oehme / Orgel u Instrument Macher / in Freyberg den 15. May / 1776“. Damit stellt es trotz seines fragmentarischen Zustandes – über seine Provenienz ist leider wenig bekannt – das authentischste Studien– und Referenzobjekt zum Clavichordbau Adam Gottfried Oehmes dar. Das bundfreie, zweichörige (8‘) Instrument besaß vermutlich einen Stimmumfang von C bis f³ und entsprach in seiner schlichten Gestalt sowohl der sächsischen Tradition wie auch dem sich verbreitenden Zeitgeist des Klassizismus.