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(ohne Titel) [Gedicht und Zeichnung "Zwischen Zeichnung / Beduin und Architektur / schlief ich fest bis / 8 und Uhr"]

Lasker-Schüler, Else (1869-1945) - Autor Krakauer, Leopold (1890-1954) - Widmungsempfänger Wolf-Krakauer, Grete (1890-1970) - Widmungsempfänger
Die in Elberfeld (Wuppertal) geborene, deutsch-jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler, herausragende Vertreterin der literarischen Avantgarde und des Expressionismus, die selbst auch gezeichnet hat, verließ im April 1933 das nationalsozialistische Deutschland und emigrierte nach Zürich. Von dort aus reiste sie sowohl im Frühjahr 1934 als auch im Sommer 1937 nach Palästina. Bereits bei ihrer ersten Palästinareise lernte sie die Malerin Grete Krakauer-Wolf und den Architekten Leopold Krakauer kennen. Die drei verband bald eine sehr enge Freundschaft. So bezeichnete Lasker-Schüler Leopold Krakauer in ihrem Buch "Das Hebräerland" 1937 als "Baumeister Palästinas". Drei Jahre später widmete sie dem Architekten ein Gedicht, das die "Jüdische Welt-Rundschau" am 12. Januar 1940 abdruckte (Jerusalem, 2. Jg., Nr. 2, S. 6). Damals lebte Lasker-Schüler bereits in Palästina, denn während ihrer dritten Palästinareise 1939 verhinderte der Beginn des Zweiten Weltkrieges ihre Rückkehr in die Schweiz. Der im Archiv der Avantgarden erhaltene Autograph bezeugt einen Übernachtungsbesuch der Dichterin bei Familie Krakauer, vermutlich um 1942. Ihren Dank für diesen Aufenthalt formulierte Lasker-Schüler als kurzes Gedicht, ergänzt durch eine kleine Zeichnung. Beides signierte sie mit den Worten "blaue Jaguar", wie sie sich manchmal nannte. Möglicherweise handelt es sich bei dieser Zeichnung um eine Seite, die später aus einem Gästebuch der Familie Krakauer herausgetrennt wurde. Als Else Lasker-Schüler am 22. Januar 1945 in Jerusalem verstarb, nahm Grete Krakauer ihr die Totenmaske ab, Leopold Krakauer schuf den Grabstein der Dichterin. (Autorin: Karin Müller-Kelwing, 2022)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
"Zwischen Zeichnung /Beduin und Architektur / schlief ich fest bis / 8 und Uhr / Und danke für lieb Aufenthalt / Wir sehen uns, hoff ich, wieder bald / blaue Jaguar/ mit seinem Somali Knecht"

Schenkung von Egidio Marzona. Weitere Vorbesitzer: Grete Krakauer-Wolf und Leopold Krakauer, Trude Dothan (Antiquariat J. A. Stargardt, Berlin, Auktion April 2013, Nr. 143).

Creditline
Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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