Hilary Balu lässt sich bei seiner künstlerischen Arbeit von historischen Minkisi inspirieren. Er übernimmt die äußere Form und Attribute der historischen Ritualobjekte, kombiniert diese jedoch mit der Gegenwart und der aktuellen Wirklichkeit Kinshasas, wie er selbst sagt. Konsum und Kapitalismus in der kongolesischen Gesellschaft, verdeutlicht etwa durch kleine Figuren und Pailletten am Körper sowie den Kopf einer Micky Mouse, treffen dabei auf die klassische Formensprache der Minkisi. Das kongolesische Ritualobjekt wird von Balu aufgenommen, umgestaltet und mit einer Vorstellungswelt konfrontiert, die er selbst als die „Welt der neuen Götter des Konsums“ bezeichnet. Diese Gegenüberstellung verweist laut dem Künstler auf den von Ungleichheitsverhältnissen geprägten kulturellen Austausch zwischen Afrika und dem Rest der Welt. An der Arbeit Balu’s wird die tiefe kulturelle Verankerung der Ritualobjekte innerhalb der kongolesischen Gesellschaft deutlich. So spielen Minkisi für viele Menschen in Zentralafrika im täglichen Leben und der rituellen Praxis, wie auch im Schaffen zeitgenössischer Künstler*innen, auch heute noch eine große Rolle. Das Kunstwerk wurde 2019 im Zuge der Sonderausstellung "Megalopolis I - Stimmen aus Kinshasa" angekauft.