Silence - Le Patron travaille - J. Cage
Vautier, Ben (1935-) - Künstler Cage, John (1912-1992) - Bezugsperson
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
18 x 24,8 x 0,4 cm
Museum
Inventarnummer
CA 15
Der französisch-schweizerische Künstler Ben Vautier zählte neben Al Hansen und John Cage ab 1962 zu den führenden Mitgliedern der Fluxus-Bewegung und war mit seinen Werken und Performances auf zahlreichen internationalen Fluxus-Festivals vertreten. In seinem Werk "Silence - Le Patron Travaille" von 1978 spielt er auf das vermeintlich "stille" Musikstück 4′33″ an, das der amerikanische Avantgarde-Komponist John Cage 25 Jahre zuvor komponiert hatte.
Cage hatte mit dieser Komposition, während deren Aufführungsdauer von 4 Minuten und 33 Sekunden kein einziger Ton gespielt wurde, die gängige Auffassung von Musik in Frage gestellt. Lediglich die zufälligen Umgebungsgeräusche im Konzertsaal, wie zum Beispiel ein knarrender Stuhl sowie das Atmen oder Hüsteln von Zuhörern, erklangen. Auf provozierende Art regte das Stück so zum Nachdenken über Musik und Stille an. Cage verzichtete für diese Komposition nicht auf Noten- oder Pausenzeichen, die Sätze überschrieb er mit der lateinischen Anweisung „tacet“, was auf das Schweigen beziehungsweise das Pausieren des Instruments verweist. Vom renommierten Pianisten David Tudor am 29. August 1952 in der Maverick Concert Hall in Woodstock (New York) uraufgeführt, avancierte 4′33″ zu einem Schlüsselwerk der Neuen Musik.
Die Collage von Vautier erinnert formal in ihrem optischen Erscheinungsbild an eine Musikkassette. Das aufgeklebte Label besteht aus Notenpapier. Es wurde weiß übertüncht und damit die notierte Musik gelöscht. Zwar blieben die Violinschlüssel, die die Notenlinien eröffnen, stehen, aber die Noten gingen verloren. Ohne Noten keine Klänge, keine Musik. Stille. Stille, denn der Meister - Cage oder Vautier? - arbeitet. (Autorin: Karin Müller-Kelwing, 2022)
Cage hatte mit dieser Komposition, während deren Aufführungsdauer von 4 Minuten und 33 Sekunden kein einziger Ton gespielt wurde, die gängige Auffassung von Musik in Frage gestellt. Lediglich die zufälligen Umgebungsgeräusche im Konzertsaal, wie zum Beispiel ein knarrender Stuhl sowie das Atmen oder Hüsteln von Zuhörern, erklangen. Auf provozierende Art regte das Stück so zum Nachdenken über Musik und Stille an. Cage verzichtete für diese Komposition nicht auf Noten- oder Pausenzeichen, die Sätze überschrieb er mit der lateinischen Anweisung „tacet“, was auf das Schweigen beziehungsweise das Pausieren des Instruments verweist. Vom renommierten Pianisten David Tudor am 29. August 1952 in der Maverick Concert Hall in Woodstock (New York) uraufgeführt, avancierte 4′33″ zu einem Schlüsselwerk der Neuen Musik.
Die Collage von Vautier erinnert formal in ihrem optischen Erscheinungsbild an eine Musikkassette. Das aufgeklebte Label besteht aus Notenpapier. Es wurde weiß übertüncht und damit die notierte Musik gelöscht. Zwar blieben die Violinschlüssel, die die Notenlinien eröffnen, stehen, aber die Noten gingen verloren. Ohne Noten keine Klänge, keine Musik. Stille. Stille, denn der Meister - Cage oder Vautier? - arbeitet. (Autorin: Karin Müller-Kelwing, 2022)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
signiert u. r.: "Be78"
bezeichnet u. M.: "SILENCE / LE PATRON TRAVAILLE / J. Cage"
bezeichnet u. M.: "SILENCE / LE PATRON TRAVAILLE / J. Cage"
Schenkung von Egidio Marzona
Creditline
Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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