Figürliche Umsetzung des Melodietypus "Todi Ragini"
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
Platte: 11,6 x 6,1 cm, Figur: 11,1 cm, Steinböcke 4,9 cm; gesamt H. 12,9 cm
Museum
Inventarnummer
26435
Von der Musik inspiriert
Aus der letzten Blütezeit der Mogul-Miniaturen stammen die sogenannten Ragamala-Bilder, die in der Kunstgeschichte einzigartig dastehen als kühner Versuch, musikalische Stimmungen einerseits zu personifizieren und andererseits mit Mitteln der Malerei darzustellen. "Ragamala" heißt "Kranz der Ragas", wobei das Sanskritwort "Raga" soviel wie "Färbung, Röte" bedeutet. Dieser Begriff der indischen Musiktheorie kennt sechs als "männlich" bezeichnete Hauptragas, zu denen je fünf "weibliche" Raginis treten, was einen Kranz von 36 Melodietypen ergibt, aus deren Grundmaterial von Noten indische Musikerinnen und Musiker während einer Aufführung
ad hoc ihre Stücke entfalten. Jede dieser Tonweisen ist an bestimmte Tages- und Jahreszeiten, Elemente oder seelische Stimmungen gebunden.
Im islamischen Milieu hat der Schnitzer in einem als geradezu revolutionär zu bezeichnenden künstlerischen Akt die Vorlage einer Ragamala-Miniatur ins Dreidimensionale übertragen. "Todi Ragini" vermittelt musikalisch die Stimmung einer jungen, von ihrem Geliebten getrennten Frau, die ihren Schmerz vor den Tieren des Waldes - begleitet auf dem Zupfinstrument Vina - Ausdruck verleiht. Zwei mitfühlende Schwarzböcke lauschen ihrem Gesang. Die junge Frau trägt ein historisierendes Kleid des 17./18. Jahrhunderts. Die
klassische Stabzither Vina weist vier Spielsaiten über Bünden und drei Bordunsaiten auf, die beiden Kürbisschallkörper verstärken den Klang.
(Roland Steffan)
Aus der letzten Blütezeit der Mogul-Miniaturen stammen die sogenannten Ragamala-Bilder, die in der Kunstgeschichte einzigartig dastehen als kühner Versuch, musikalische Stimmungen einerseits zu personifizieren und andererseits mit Mitteln der Malerei darzustellen. "Ragamala" heißt "Kranz der Ragas", wobei das Sanskritwort "Raga" soviel wie "Färbung, Röte" bedeutet. Dieser Begriff der indischen Musiktheorie kennt sechs als "männlich" bezeichnete Hauptragas, zu denen je fünf "weibliche" Raginis treten, was einen Kranz von 36 Melodietypen ergibt, aus deren Grundmaterial von Noten indische Musikerinnen und Musiker während einer Aufführung
ad hoc ihre Stücke entfalten. Jede dieser Tonweisen ist an bestimmte Tages- und Jahreszeiten, Elemente oder seelische Stimmungen gebunden.
Im islamischen Milieu hat der Schnitzer in einem als geradezu revolutionär zu bezeichnenden künstlerischen Akt die Vorlage einer Ragamala-Miniatur ins Dreidimensionale übertragen. "Todi Ragini" vermittelt musikalisch die Stimmung einer jungen, von ihrem Geliebten getrennten Frau, die ihren Schmerz vor den Tieren des Waldes - begleitet auf dem Zupfinstrument Vina - Ausdruck verleiht. Zwei mitfühlende Schwarzböcke lauschen ihrem Gesang. Die junge Frau trägt ein historisierendes Kleid des 17./18. Jahrhunderts. Die
klassische Stabzither Vina weist vier Spielsaiten über Bünden und drei Bordunsaiten auf, die beiden Kürbisschallkörper verstärken den Klang.
(Roland Steffan)
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