Hauptbild des Objekts
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
150 x 100 cm
Inventarnummer
Leih-Nr. L 36
Nach seiner Flucht aus der DDR 1961 entdeckte Gerhard Richter an der Düsseldorfer Kunstakademie die Bilderwelt der westlichen Massenmedien von Zeitungen und Illustrierten als eine neue Motivquelle für sich. Mit den grauen Fotobildern formulierte er ab 1962 eine eigenständige Bildsprache, die sein Werk zunächst in eine Nähe zu der zeitgleichen amerikanischen Pop Art rückte. Richters eigener Fokus richtete sich jedoch keineswegs auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem medialen Bildvokabular einer westlichen Konsumwelt, sondern auf das gesamte Spektrum, Wirklichkeit malerisch erfahren zu können. Im September 1964 hatte Gerhard Richter seine erste Einzelausstellung in einer professionellen Galerie. Bei Alfred Schmela in Düsseldorf zeigte er auch das Bild „Sekretärin (14)“, das die Galerie damals als einziges Exponat verkaufen konnte. Bei dem Gemälde ist die fotografische Bildquelle deutlich zu erkennen. Richter hat nicht nur das Schwarz-Weiß, sondern auch die Unschärfe fotografischer Amateuraufnahmen in seine Malerei übernommen. Die Vorlage fand er in der „Neuen Illustrierten“, andere Bildquellen hat er seinem privaten Fotoalbum entnommen. Seine Motive präsentieren sich dabei als ebenso beliebig wie die massenmediale Bilderwelt in den Zeitungen, Zeitschriften und dem Fernsehen. Sie repräsentieren eine Realität aus zweiter Hand und sind bereits einmal durch den medialen Prozess gefiltert. Dabei haben die Motive in der malerischen Übertragung eine Verschiebung und neue Bestimmung ihrer Funktion erfahren. Denn die Vorlage in der Illustrierten identifiziert die Dargestellte keineswegs als „Sekretärin“, sondern als die Geliebte eines Anwalts, der für sie seine Frau ermorden ließ. (Text: Dietmar Elger 2018)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
rückseitig
14
Richter
1963
Creditline
Leihgabe der Bundeskulturstiftung der Bundesrepublik Deutschland
Reproduktion
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