Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 225/17
Ort, Datierung
Abmessungen
31,9 x 45,1 cm
Inventarnummer
225/17
Auf Vermittlung von Günther Uecker konnte Richter im Juli 1964 sein erstes eigenes Atelier am Fürstenwall 204 in Düsseldorf beziehen. Es befand sich auf dem Dach des Wohnhauses; in dem direkt gegenüberliegenden Atelier arbeitete Uecker. Das künstlerische Urteil Ueckers bedeutete Gerhard Richter in dieser Zeit viel auch wurde Uecker einer seiner ersten Sammler. 1968 fotografierte Richter die Dachterrasse mit seinem Atelier unscharf und in Schwarzweiß. Er ließ das Foto im Offsetverfahren in einer Auflage von 150 Exemplaren drucken. Im Anschluss hat er die meisten Drucke in der Motivmitte mit dem Bleistift korrigiert. Die Unschärfe, die ineinander übergehenden Grautöne des Druckes und das Motiv erinnern stark an die erste bekannte Fotografie von Nicéphore Niépce (1765-1833). Dem französischen Erfinder gelang es 1826 mit einer Camera Obscura und einer mit in Lavendelöl gelöstem Naturasphalt bestrichenen Zinnplatte den Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers mit einer Belichtungszeit von acht Stunden dauerhaft zu fixieren. Mit dieser Aufnahme begann das Zeitalter der Fotografie. In den 1960er Jahre gehört die Fotografie zu einem zentralen Bestandteil des Werkes Gerhard Richter. 1972 antwortete er auf die Frage "Warum spielt gerade die Fotografie in Ihrem Werk eine so wichtige Rolle?" von Rolf Schön wie folgt: "Weil ich überrascht war vom Foto, das wir alle täglich so massenhaft benutzen. Ich konnte es plötzlich anders sehen, als Bild, das ohne all die konventionellen Kriterien, die ich vordem mit Kunst verband, mir eine andere Sicht vermittelte. Es hatte keinen Stil, keine Komposition, kein Urteil, es befreite mich vom persönlichen Erleben, es hatte erstmal gar nichts, war reines Bild. Deshalb wollte ich es haben, zeigen – nicht als Mittel für eine Malerei benutzen, sondern die Malerei als Mittel für das Foto verwenden." Gerhard Richters Edition "Atelier" ist sein Beitrag zur Kölner Kunstmarktmappe der Galerie René Block von 1968. (Text: Kerstin Küster 2020)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
vorderseitig
108/150 Richter
Reproduktion
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