Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
46,6 x 67,2 cm
Museum
Inventarnummer
174/17
Die Edition "Umwandlung" entstand als Zusammenarbeit von Sigmar Polke und Gerhard Richter und wurde 1968 als Nummer 16 in der Editionsreihe des Berliner Galeristen René Block verkauft. Sie erschien in einer Auflage von 200 Exemplaren. Auf dem 46,6 x 67,2 cm großen Halbkarton arrangierten Polke und Richter fünf partiell ineinander übergehende Fotografien. Drei zeigen Bergmassive, die Richter von Zeitungsbildern abfotografierte. Die zwei unteren Fotos zeigen die Lampe in Richters Dunkelkammer. Die originalen Fotografien überführte Richter in seine Bildersammlung, den Atlas auf Tafel 81. Unterschrieben haben die Künstler die Collage wie folgt: "5 Phasen einer von Polke und Richter vorgenommenen Umwandlung. Das Massiv wurde am 26. April 68 für die Dauer von 2 Stunden in eine Kugel verwandelt." Die Grafik könnte ein humorvoller Beitrag zu den internationalen Bestrebungen der Eroberung des Weltalls sein. Um so frappierender ist die Ähnlichkeit zu dem auf der Mission der Apollo 8 im Dezember 1968 entstandene sogenannte Earthrise-Foto.
Die Kugel als vollkommener Körper thematisiert Gerhard Richter nach 1968 immer wieder. 1970 folgen die Kugelobjekte I und II (Edition 28, 29), als Rauminstallation entwarf er 1989 und 1992 drei Kugeleditionen, wobei er mit der Letzten direkt Bezug nimmt auf die "Umwandlung", indem er in die Edelstahlkugeln die Namen der Gipfel des Schweizer Engadin eingravieren ließ und die Bergmassive damit dauerhaft in Kugelform presste. Zuletzt konnte Gerhard Richter die Installation „Zwei Doppelspiegel für ein Pendel“ (953) in der ehemaligen Dominikanerkirche in Münster verwirklichen. Im Zentrum dieser Arbeit kreist die 35 Kilogramm schwere Messingkugel eines Foucaultschen Pendels über den Boden und weist die Erdrotation nach. Für den Künstler ist das Pendel ein Symbol für den „Sieg der Naturwissenschaften“, gleichzeitig führt dessen endlose kontinuierliche Bewegung den Menschen ihre eigene Begrenztheit vor Augen. (Text: Kerstin Küster 2020)
Die Kugel als vollkommener Körper thematisiert Gerhard Richter nach 1968 immer wieder. 1970 folgen die Kugelobjekte I und II (Edition 28, 29), als Rauminstallation entwarf er 1989 und 1992 drei Kugeleditionen, wobei er mit der Letzten direkt Bezug nimmt auf die "Umwandlung", indem er in die Edelstahlkugeln die Namen der Gipfel des Schweizer Engadin eingravieren ließ und die Bergmassive damit dauerhaft in Kugelform presste. Zuletzt konnte Gerhard Richter die Installation „Zwei Doppelspiegel für ein Pendel“ (953) in der ehemaligen Dominikanerkirche in Münster verwirklichen. Im Zentrum dieser Arbeit kreist die 35 Kilogramm schwere Messingkugel eines Foucaultschen Pendels über den Boden und weist die Erdrotation nach. Für den Künstler ist das Pendel ein Symbol für den „Sieg der Naturwissenschaften“, gleichzeitig führt dessen endlose kontinuierliche Bewegung den Menschen ihre eigene Begrenztheit vor Augen. (Text: Kerstin Küster 2020)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
vorderseitig signiert unten rechts:
polke richter 68
vorderseitig nummeriert:
143/200
polke richter 68
vorderseitig nummeriert:
143/200
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