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Dekorace ceských Umelcu pro Loutky Alesovy. C. 26. Sklepení [Zalár], Studovna II. (Tschech. Künstlerdekorationen für Ales-Puppen. Nr. 26. Gewölbe [Kerker], Studierzimmer II.).

Münzberg, Antonín <Firma, Prag> (1900-1954 tätig) - Verlag Skupa, Josef (1892-1957) - Entwurf Vítek Junr., Ant. <Firma> (ca. 1900-1950 tätig) - Druckerei
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
51,8 x 74,7 cm
Inventarnummer
3025 e2
Die Firma Münzberg wurde 1900 in Prag von Antonín Münzberg (1871-1954) gegründet und entwickelte sich rasch zum führenden Hersteller und Händler von Zubehör für Heimpuppenbühnen in Böhmen. Ab 1912 wurden Marionetten mit Köpfen aus Masse in Serienfertigung gefertigt, 1914 eine Serie mit Bühnenbildern aufgelegt. Erster Gestalter war Karel Štapfer (1863-1930), Chefbühnenbildner des Prager Nationaltheaters. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden diese Dekorationen um neue Entwürfe von Dr. ing. Svatopluk Bartoš (1898-1958) ergänzt. Es gab drei Formate: 34 x 48 cm, 45 x 70 cm und 65 x 95 cm für Marionetten mit einer Größe von unter 18, bis 25 und bis zu 35 cm. Auf Anregung von Bartoš wurde ab 1932 noch eine Serie für Vereinstheater mit bis zu 60 cm hohen Marionetten herausgegeben. Als dritter Gestalter war der Maler Eduard Christian (geb. 1880) in den 1930er und 1940er Jahren für den Verlag tätig.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Prof. Jos. Skupa, Plzen: / Tiskem Firmy Ant. Vítek Kunr., Praha-327-III. / Nakladem A. Münzberga, vyrobce Alesovich Loutek, Zizskov, Chodská Ul.

Sammlung Otto Link, Leipzig.

Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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