Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 21133
Ort, Datierung
Abmessungen
54 x 23,5 x 7,5 cm
Inventarnummer
21133
Schlagworte
Der Dresdner Künstler Otto Griebel (1895-1972) interessierte sich schon früh für das Puppentheater. Durch seinen Freund, den Musiker Otto Kunze (geb. 1888), der im Ersten Weltkrieg einen Trommelfellschaden erlitten hatte und nun eine Puppenbühne leitete, wurde das Interesse erneuert. Kunzes Puppen waren von Heini Mager, einem Mitglied der linksgerichteten jugendbewegten Leipziger Landsassen, geschnitzt worden. Griebel fasste die Figuren farbig, entwarf die Kostüme und malte alle Bühnenbilder. 1923/24 fertigten sie zwei Kopien der Bühne für Dr. Alfred Martin in Rheinfelden (Baden) und den Schullehrer Alfred Böni in Rheinfelden (Aargau) an. Griebel wirkte öfter bei den Vorstellungen Kunzes mit, konnte sich aber nicht zum Berufswechsel entscheiden. Da Griebel viel spontaner war und viel improvisierte, kam es auch immer wieder bei Aufführungen zu Konflikten mit seinem Freund, der lieber vom Blatt spielte. Als Kunze nach New York auswanderte, ließ sich Otto Griebel nach dem Vorbild der alten Figuren neue schnitzen, mit denen er unter anderem für die KPD agitierte. Einige der Puppen wurden 1933 von der Gestapo beschlagnahmt. Die komplette Bühne verbrannte 1945 beim Luftangriff auf Dresden mit einem Großteil von Griebels künstlerischem Werk. Als Lehrer an der Fakultät für Arbeiter und Bauern an der Kunsthochschule Dresden ließ er sich zu Beginn der 1950er Jahre nach Vorbild der verbrannten Puppen von einigen seiner Schüler neue Köpfe schnitzen. Zwölf Handpuppen und Handpuppenköpfe von mindestens drei verschiedenen Gestaltern haben sich in der Puppentheatersammlung erhalten. Die Figur der Dromedara war ursprünglich eine Gouvernante, die für Griebel der Inbegriff von Spießbürgertum und Altjüngferlichkeit war, daher versah er sie auch mit dem wenig schmeichelhaften Namen. Sie spielte in den meisten seiner Aufführungen eine herausragende Rolle.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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