Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 270
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
99,5 x 121 cm
Inventarnummer
Gal.-Nr. 270
Duncan Bull schreibt dieses Doppelbildnis versuchsweise Marietta Tintoretto zu. Er schlägt vor, darin ihr "Selbstbildnis mit Jacopo Strada" zu sehen, zu datieren um 1567/68 ("A double-portrait attributalbe to Marietta Tintoretto", in: The Burlington Magazine, Bd. 151/2009, S. 678-681, hier S. 680f., Abb. 29). Als ein Beispiel für ihre Porträtkunst um 1565 zieht Bull das ihr zugeschriebene "Doppelbildnis eines Mannes und eines Jungen" in Wien (Kunsthistorisches Museum) heran.
Marietta Tintoretto war die Tochter des venezianischen Malers Jacopo Tintoretto. Sie wurde von ihrem Vater ausgebildet. Dass sie ihn in Männergewändern gekleidet auch überall in die Malerateliers begleiten konnte, erwähnte Carlo Ridolfi 1648. Ihre vielversprechende Karriere als Porträtistin wurde von ihrem frühen Tod abgebrochen. In dem Dresdner Doppelbildnis hat sie sich laut Ducan Bull rechts in Männerkleidung dargestellt. Links ist der Gelehrte und Kunstsammler Jacopo Strada zu sehen. Er lässt sich mithilfe des Porträts identifizieren, das Tizian von ihm 1567/68 schuf (Wien, Kunsthistorisches Museum). Die Haltung, die Strada in Tizians Porträt einnimmt, übernahm Marietta Tintoretto hier spiegelverkehrt für sich selbst. Interessanterweise lässt sich eine Passage in Raffaello Borghinis "Il riposo" (Florenz 1584, S. 558) als Doppelbildnis der Künstlerin verstehen, das sie selbst und Jacopo Strada zeige; dieses Bild sei von Kaiser Maximilian II. sehr geschätzt worden. Dies zieht Duncan Bull zu Recht als weiteres Indiz, dass es sich beim Dresdner Gemälde um ein Selbstbildnis von Marietta Tintoretto mit Jacopo Strada handeln könnte.
1749 erwarb der sächsische Kurfürst Friedrich August II. das Werk aus der kaiserlichen Galerie in Prag als Arbeit von Jacopo Tintoretto. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde es unter dem Titel "Doppelbildnis" Mariettas Bruder Domenico Tintoretto zugeschrieben. (Andreas Henning)
Aus dem Schatten. Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, Ausst.-Kat. Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden 2023, hg. von Stephan Koja und Iris Yvonne Wagner und Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 2023, S. 108f

Harald Marx und Elisabeth Hipp: Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, Bd. 2 Illustriertes Gesamtverzeichnis, Köln 2007, S. 538
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