Der Zinsgroschen
Tizian (um 1488/90-1576) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
75 x 56 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 169
Der Evangelist Matthäus berichtet, wie die Pharisäer Christus eine Falle zu stellen versuchten. Auf die Fangfrage, ob es rechtens sei, dem Kaiser in Rom Steuern zu zahlen, ließ sich Jesus eine Münze zeigen. Er deutete auf das Porträt des Herrschers und antwortete: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Matthäus 22, Vers 21). Geschickt hatte Christus mit dieser Replik vermieden, sich als einseitiger Parteigänger entweder der jüdischen Bevölkerung oder der römischen Besatzungsmacht angreifbar zu machen.
Tizian bündelt die ganze Geschichte in einem einzigen Kontrast: Links die schöne Gestalt des Gottessohns, rechts die verwachsene Figur des Pharisäers. In der gelassenen Drehung, mit der sich Christus zu dem ihn Bedrängenden wendet, kommt seine Souveranität sinnfällig zum Ausdruck. Tizian schuf dieses Frühwerk für den Herzog von Ferrara, Alfonso I. d'Este. Wahrscheinlich war die Tafel für die Tür eines Kabinettschranks bestimmt, in dem der Herzog seine berühmte Münz- und Medaillensammlung aufbewahrte. Er hatte die Geschichte des Zinsgroschens schon 1505 als Devise für eine Münzprägung gewählt, um auf das Mittel der Diplomatie zu verweisen, mit dem er seinem kleinen Herzogtum die Unabhängigkeit bewahrte.
Das Gemälde gehört zu den hundert Meisterwerken, die August III. 1745/46 aus der herzoglichen Galerie in Modena erwarb.
Tizian bündelt die ganze Geschichte in einem einzigen Kontrast: Links die schöne Gestalt des Gottessohns, rechts die verwachsene Figur des Pharisäers. In der gelassenen Drehung, mit der sich Christus zu dem ihn Bedrängenden wendet, kommt seine Souveranität sinnfällig zum Ausdruck. Tizian schuf dieses Frühwerk für den Herzog von Ferrara, Alfonso I. d'Este. Wahrscheinlich war die Tafel für die Tür eines Kabinettschranks bestimmt, in dem der Herzog seine berühmte Münz- und Medaillensammlung aufbewahrte. Er hatte die Geschichte des Zinsgroschens schon 1505 als Devise für eine Münzprägung gewählt, um auf das Mittel der Diplomatie zu verweisen, mit dem er seinem kleinen Herzogtum die Unabhängigkeit bewahrte.
Das Gemälde gehört zu den hundert Meisterwerken, die August III. 1745/46 aus der herzoglichen Galerie in Modena erwarb.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bez. rechts am Kragen des Pharisäers: TICIANVS. F.
Harald Marx und Elisabeth Hipp (Bearb.): Gemäldegalerie Alte Meister Dresden. Illustrierter Katalog in zwei Bänden, Bd. 2, Illustriertes Gesamtverzeichnis,, Best.-Kat. Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 2, erg. und korr. Auflage, Köln 2007, S. 541
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns:
Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken: