Die künstlerische Puppenbühne Vogel wurde 1946 von Hans Vogel (1912-2010) und seiner späteren Ehefrau, der Schauspielerin Elfriede Tietz (1912-2000), in Halle an der Saale gegründet. Hans Vogel war schon in seiner Kindheit mit dem Puppenspiel in Berührung gekommen, da sein Stiefvater William Korb (+1944) regelmäßig mit einer Handpuppenbühne in den Gastwirtschaften der Dresdner Heide auftrat. Vogel erlernte das Bäckerhandwerk. Als ehemaligem Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend wurde ihm nach 1933 eine Erlaubnis für eine eigene Puppenbühne verweigert. Er arbeitete später bei der Reichsbahn in Halle/S. Nach dem Krieg gründete er dann die eigene Bühne. Seine Mitspielerin Elfriede Tietz hatte schon ab 1930 durch den Hallenser Puppenspieler Oskar Barthold (1904-1980) Erfahrungen mit dem Handpuppenspiel sammeln können. Hans Vogel arbeitete von 1952 bis zur Stilllegung der Bühne 1985 für die Deutsche Konzert- und Gastspieldirektion. Die meisten seiner Handpuppen ließ er sich von dem herausragenden Leipziger Gestalter Paul Herbst (1897-1965) anfertigen. Nachdem dieser erblindete, schnitzte Rudolf Tümpel (1908-1984) aus Lößnitz im Erzgebirge weitere Puppenköpfe. Vier komplette Inszenierungen der Bühne befinden sich in der Puppentheatersammlung.