Das kleinformatige Bildnis zeugt von einer großen Nähe Rosalba Carrieras zu dem Dargestellten. Darauf weisen der freundliche Ausdruck hin, das leichte Lächeln und der direkte Blick mit seinen braunen Augen, die mit seinem natürlichen braunen Haar korrespondieren. Sein zum Oberkörper leicht gedrehter Kopf, die beleuchtete rechte Gesichtshälfte und die leicht verschattete linke erzeugen den Eindruck einer Momentaufnahme. Ein weißes Halstuch und der Ansatz einer dunkelblauen Jacke geben keine Hinweise auf einen gesellschaftlichen Rang oder eine Tätigkeit.
Das Pastell gilt als ein Porträt des Abbé Sartorius, des Bruders von Felicità Sartori, der langjährigen Mitarbeiterin in der Werkstatt Carrieras. Möglicherweise ist seine dunkle Kleidung als die eines Abbés – dem Rang nach dem unteren Klerus zugehörig – gesehen worden, jedoch fehlt der weiße Halskragen. Weitere biografische Angaben sind nicht bekannt, auch der Vorname ist nicht gesichert. Belegt ist, dass er seine Schwester 1741 nach Dresden zur Hochzeit begleitete, und Carriera beim Vermitteln und Transport von Pastellen, auch nach Dresden, unterstützte.
Rückseite Kassette Dreikönigenzettel (Typ 1b m T).