Geradezu liebreizend mutet das Porträt des Johannesknaben von der Hand Carrieras an. Sein pausbackiges Gesicht ist von einer strengen Ernsthaftigkeit gezeichnet, die von der kleinen Stupsnase und dem spitzen Mund gemildert wird. Ohne die eindeutigen Attribute, wie den Stab und das Hammelfell, ließe sich eher an ein aus dem Leben gegriffenes Kinderporträt denken. Rosalba Carrieras sicherer Umgang mit der Ikonografie Johannes des Täufers, zeugt jedoch von der religiösen Bedeutsamkeit des Bildes. Der Heilige wird mit Zeigegestus und Kreuzstab dargestellt. Diese Symbole sowie die zugehörige Panderole mit der Inschrift „Ecce Agnus Dei“ sind Sinnbilder der theologischen Bestimmung der Johannesfigur als Zeuge Christi und Prophet.
Rückseite Kassette Dreikönigenzettel (Typ 1b mT).