Das erst nach 1945 zu den Dresdner Sammlungen gelangte Gemälde wurde lange als ein Porträt des Stanislaw Leszczynski (1677-1766) gesehen, eines polnischen Adligen in hohen Staatsdiensten, der zeitweilig die Krone von Polen innehatte. Zwischenzeitlich kam Karl Alexander von Lothringen in Betracht, da das Gemälde schon vor 1945 im Dresdner Königlichen Garde Meubles-Verzeichnis (1882-1910) Erwähnung fand, jedoch nur mit dem Titel eines "Herzog von Lothringen". Schließlich konnte über ein bezeichnetes Bildnis in der Theresianischen Militärakademie Wiener Neustadt Friedrich Michael von Pfalz-Zweibrücken identifiziert werden. Als Feldmarschall spielte er eine wesentliche Rolle im Siebenjährigen Krieg und kämpfte für die Kaiserliche Armee u.a. in Sachsen. 1757 erhielt er das Großkreuz des Militär-Maria-Theresia-Ordens, 1759 den Orden des Goldenen Vlieses, die beide auf dem Gemälde erkennbar sind. Weiter war seine Tochter Maria Amalie Auguste (1752-1828) die Gemahlin des Kurfürsten und späteren Königs von Sachsen Friedrich August I. (1750–1827). Als Maler käme Johann Georg Ziesenis in Frage, der Friedrich Michael bereits einige Jahre zuvor porträtiert hatte (um 1750-53, Worms, Schloss Herrnsheim), 1757 noch die Töchter Maria Anna (2000 restituiert, s. Gal.-Nr. 3159) und Maria Amalie Auguste als Fünfjährige (2020 restituiert, s. Gal.-Nr. 3985), sowie 1760 den Sohn Maximilian Joseph, den späteren bayrischen König Maximilian I., festgehalten hatte.