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Flucht nach Ägypten

Fraaß, Erich (1893-1974) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
134 x 112 cm
Museum
Inventarnummer
Inv.-Nr. 2021/05
Bewegt gemalte Landschaften und monumentalisierte Figuren verweisen schon in Erich Fraaß‘ frühen Werk auf sein ausgiebiges Interesse am Elementaren. Wie in den expressionistischen Strömungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts weitverbreitet, widmet sich auch Fraaß in der Zeit um 1920 der Auseinandersetzung mit biblischen Themen. Im Motiv der „Flucht nach Ägypten“, welches in mehreren Versionen erhalten ist, vereint der Maler so das idealisierte Familienbild der Heiligen Familie mit der zermürbenden Lebenswirklichkeit dieser Jahre.
In dem um 1920 in Gostritz entstandenen Bild inszeniert Fraaß in leuchtender Farbigkeit eine junge Familie in sommerlicher Berglandschaft: Während der bärtige, am Stock gehende Vater eindringlich in Richtung der Betrachtenden blickt, bilden Mutter und Kind eine in sich gekehrte, harmonische Gruppe. Getragen von dem stoisch daher laufenden Esel versinken sie in die Innigkeit ihrer Beziehung ohne dem Geschehen um sie herum gewahr zu werden. Gerade die Gestalt der Frau ist bezeichnend für die Darstellung des Weiblichen im Werk Erich Fraaß‘. Charakteristisch hierfür sind der leicht geneigte Kopf, sowie die gesenkten Lieder welche durch die markante Kontur der Mund- und Nasenpartie ergänzt werden.
In der rauschenden, unruhig wirkenden grünen Sommerlandschaft vermittelt das Bild eine wundersame Mischung aus ländlicher Idylle und friedlicher Eintracht, was im Kontext der geschilderten Fluchtsituation besonders ins Auge fällt. Fraaß gelingt es in einer Zeit der Unruhe und des Umbruchs den Blick auf das Wesentliche zu lenken und so auch für die Betrachtenden einen Moment die Zeit still stehen zu lassen.
Die Erwerbung des Bildes füllt eine Lücke im Bestand des Albertinum für die in Dresden nach 1919 so bewegte Nachkriegskunst. Zugehörig zur zweiten Generation der Expressionisten arbeitete Fraaß unter dem Eindruck der Werke von Künstlern wie Oskar Kokoschka, Walter Jakob, Wilhelm Rudolph oder auch Paul Wilhelm.
Katja Paul (2021)

Um 1923 erworben von Christian Berner, Göteborg, Schweden
2021 erworben für das Albertinum von Ingegerd Berner, Schweden, mit Unterstützung von MUSEIS SAXONICIS USUI, Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. e.V.

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