Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer A 15570
Ort, Datierung
Abmessungen
52 x 25 x 10 cm
Inventarnummer
A 15570
Schlagworte
Schenkung aus dem Nachlass Friedrich Emil Krauß.

Der Fabrikant und Erfinder Friedrich Emil Krauß (1895-1977) leitete ab 1919 die Krauß-Werke in Schwarzenberg, die besonders für ihre innovativen Waschmaschinen bekannt wurden. Schon früh hatte sich Krauß im Wandervogel engagiert und dadurch auch die Bekanntschaft mit den Hartensteiner Puppenspielen unter Leitung von Max Jacob (ab 1928 Hohnsteiner Puppenspiele) gemacht. Als erfolgreicher Fabrikant förderte er die Bühne und schaffte sich selbst eine Puppenbühne im Hohnsteiner Stil an. Als sich Krauß Ende der 1920er Jahre in Schwarzenberg ein Wohnhaus komplett aus Holz errichten ließ, führten die Hohnsteiner ein eigens für diesen Anlass geschriebenes Puppenspiel auf. Die Figuren des Bildhauers Theo Eggink stellten teils Familienmitglieder und beteiligte Handwerker als Porträtpuppen dar.

Als Vorsitzender des Heimatwerks Sachsen initierte Friedrich Emil Krauß 1938 auf der großen Dresdner Jahresausstellung „Sachsen am Werk“ ein Puppenspielhaus, in dem Puppenspieler wie die Hohnsteiner unter Leitung von Max Jacob, die Radebeuler Puppenspiele von Carl Schröder und das Dresdner Puppenspiel (Paul Hölzig) Aufführungen gaben. 1939 wurde das Gebäude nach Hohnstein versetzt, wo es heute als Max-Jacob-Theater firmiert.

Die Krauß-Werke waren als „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“ ausgezeichnet und produzierten ab Kriegsbeginn fast ausschließlich für die Rüstung. Die zur Wehrmacht eingezogenen Mitarbeiter wurden durch Zwangsarbeiter ersetzt. 1945 wurde Friedrich Emil Krauß enteignet. Sein Wohnhaus, zu dessen Eröffnung die Handpuppen erstmals aufgetreten waren, brannte 1947 ab, weil die darin Einquartierten die Heizung falsch bedienten. Die Handpuppen gehörten zu den wenigen Dingen, die die Familie vor der Beschlagnahmung retten konnten, weshalb sie immer in Ehren gehalten wurden. Karl Friedrich Krauß wurde nach der Haft nach Westdeutschland ausgewiesen und starb 1977 in Stuttgart.
Käthe Fischer-Krauss: Das Leben sei ein Lobpreis auf die Heimat. Mein Vater Friedrich Emil Krauss, Sinzheim-Winden 1998, S. 58-59
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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