Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer E I 4
Ort, Datierung
Abmessungen
Kugeldurchmesser = 28,0 cm; Gesamthöhe = 47,5 cm; Maßstab: ca. 1 : 45 500 000
Inventarnummer
E I 4
Der Erdglobus von Johannes Prätorius (1537-1616) gehört zum ältesten Bestand der Dresdner Kunstkammer. Kurfürst August von Sachsen (regierte 1553-1586) erwarb das Globenpaar gemeinsam mit einem Astrolabium 1568 von Prätorius für 200 Taler. Leider ging der Himmelsglobus im Zweiten Weltkrieg verloren. Das Gestell ist aus Messinggussteilen zusammengesetzt. Auf drei Granatäpfeln stehen Löwenfüße, die auf der Vorderseite Reliefs mit Insignien der Wissenschaft und Kunst tragen. Auf der Rückseite verschmelzen sie mit pickenden Pfauen, die ursprünglich einen Kompass hielten. Platten mit Faunen verbinden die Füße miteinander. Von dort erheben sich in weitem Schwung Karyatiden mit Bockfüßen, die den Horizontring halten. Die Kombination dieser Elemente symbolisiert im Wesentlichen Fruchtbarkeit, Auferstehung und imperiale Macht. Das Erdbild des Globus ist durch die zusammenhängende Darstellung von Asien und Amerika geprägt. Diese Darstellung beruht auf der Auffassung von Kolumbus, der bis zu seinem Tode daran festhielt, Indien auf dem Westweg erreicht zu haben. Diese Behauptung wurde von einigen Kartografen bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts noch vertreten. Auch Prätorius war davon überzeugt und benutzte für seinen Erdglobus zwei Kartenwerke, die diese zusammenhängende Darstellung beider Kontinente zeigen. Zum einen handelt es sich um anonyme Globensegmente, die vermutlich um 1535 in Süddeutschland gedruckt wurden. Sie ähneln den Globensegmenten von Johann Schöner von 1534. Prätorius verwendete die heute in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart aufbewahrten Globensegmente hauptsächlich für die östliche Hemisphäre und Nordamerika. Bei der Darstellung von Südameria bezog sich Prätorius auf die Wandkarte "America sive quartae orbis partis nova et exactissima descriptio" von Diego Gutierrez, die Hieronymus Cock 1562 gravierte. (Wolfram Dolz)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Inschrift: "IOHANNES/ PRAETORIUS/ IOACHIMUS/ Norinbergae F 1568"
Creditline
Mathematisch-Physikalischer Salon, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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