Der Globus beruht auf den geographischen Arbeiten von Carl Ritter (1779 - 1859). Das aus Papiermaché geformte Relief des Globus zeigt die Gebirge stark in Einzelberge aufgelöst und wirkt dadurch sehr diffizil. Als Entdeckerrouten wurden jene von Cook 1768 - 1771 (rot), 1772 - 1775 (braun), 1776 - 1779 (weiß) und von Krusenstern 1803 - 1806 eingetragen. Auf dem Land, so in Afrika, werden Mungo Parks erste und zweite Reise genannt. Durch die Reisen von Park (1795 - 1797) bis Clapperton und Lander (1822 -1827) wurde der Verlauf des Niger-Benue-Systems erkannt. Sicher hat Kummer diese Ergebnisse, die in Ritters "Atlas von Afrika", der im Reimer- Verlag in den Jahren 1825 bis 1831 in 14 Blättern erschien, verwertet. Auch andere zeitgenössisch neueste Erkenntnisse wurden von Kummer eingearbeitet. Zeugnis hierfür ist die Inschrift vor der Küste von Chile, wo Pentlands Höhenmessungen des Titicaca, die er 1828 durchführte, beschrieben werden. Für den Historiker dürfte die Beschriftung Alaskas mit den Worten "Kitegucu Land [Russisch]" von Bedeutung sein. Karl Wilhelm Kummer wurde 1785 in Ortrand geboren und starb 1855 in Berlin. Ein Vorbild für Kummers Reliefgloben waren die sogenannten Tasterkugeln des Berliner Blinden¬pädagogen Zeune, der sie um 1810 im Blindenunterricht einsetzte. Theodor Fontane war der Schwiegersohn von Kummer. Fontane bezeichnete ihn als: „Tausendkünstler, der sich ein wirkliches, der Erdkunde zugute kommendes Verdienst erworben hat.“ (Wolfram Dolz)