Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 49942 a
Ort, Datierung
wohl südliches Afrika, vor 1897
Material und Technik
Abmessungen
10,8 x 4,9 x 4,1 cm
Inventarnummer
49942 a
Das Objekt war Teil des Forschungsprojektes „Geschichte und Provenienz der Ethnologischen Sammlungen Mylau Reichenbach" (2022). Aktueller Kenntnisstand und Zuschreibung des Objektes sind im Folgenden aus dem Projektbericht wiedergegeben:

Objektname: isigqiki (Zulu)
"Diese sechs deckellosen Schnupftabakbehälter aus Holz mit hell und dunkel glänzenden Oberflächen sind in den nordöstlichen Regionen von Südafrika, Simbabwe und Mosambik verbreitet. Die verzierten Rillen- und Flechtmuster auf den Behältern sind allerdings für die Zulu typisch. Daher könnten die Schnupftabakbehälter, isigqiki, aus dem Königreich Zululand stammen und sich allmählich über die genannten Gebiete verbreitet haben. Diese Schnupftabakbehälter wurden aus Holzstücken in die verschiedenen Formen gehauen. Ihr Entstehungsprozess ist somit eher reduktiv als additiv, wie es bei dem Behälter unter 60565 der Fall ist. Die an Amphoren erinnernden Formen dieser Behälter spiegeln verschiedene gebräuchliche Gegenstände aus der unmittelbaren (Zulu-)Umgebung wider, von Haushaltswaren wie Trinkkalebassen/-behältern über Waffen wie Schwertern oder Macheten bis hin zu (Nüssen von) Früchten. Durch die kleine Öffnung nach innen lässt sich die Menge des Schnupftabaks, die beim Kippen der Behälter herauskommt, gut dosieren. Als eher soziale Objekte konnten diese Schnupftabakbehältnisse verschenkt, gekauft oder selbst hergestellt werden."

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"These 6 different wooden lid-less snuff containers with light and dark lustrous surfaces are common in the in the north-Eastern regions of Southern Africa, Zimbabwe, and Mozambique. However, the embellished groove and interlaced patterns on the containers typical of the Zulu people; hence, the snuff containers, isigqiki, might have originated from the Zulu kingdom and gradually spread through the mentioned localities. Produced by chopping wood into the various forms, the process resulting to these snuff containers is reductive rather than additive as it is the case with the container in 60565. The amphora-like shapes of these containers reflect various common objects within the immediate (Zulu) environment, ranging from house wares, e.g., drinking calabashes/containers, through weapon such as swords or machetes, to (nuts of) fruits. The small opening to the interior makes it possible to control the amount of snuff that comes out when the containers are tilted. As a social object so to say, this snuff container could be offered as a gift, be bought, or self-made for oneself."

(Michael Angitso, 2022/23)

Der mutmaßliche Sammler Otto Simon war von 1891-1897 als Münzmeister in Pretoria, in der damaligen Südafrikanischen Republik (auch: Transvaal-Republik) tätig. Es ist davon auszugehen, dass er dieses und weitere Objekte dort unter bisher ungeklärten Umständen sammelte und mit nach Reichenbach brachte.
(Lore Liebscher, 2022/23)

Provenienzkette:
evtl. Otto Simon (wohl 1891-97 gesammelt, bis 1915); Museum des Vereins für Naturkunde zu Reichenbach (1915 bis 1941); Museum für Völkerkunde Dresden (seit 1941)
(Oppermann, SES, 2023)

Creditline
Museum für Völkerkunde Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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