Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer A 1977-220

Gotische Kirche hinter Bäumen

Schinkel, Karl Friedrich (1781-1841) - Hersteller
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
486 x 343 mm (Darstellung); 503 x 354 mm (Blatt)
Inventarnummer
A 1977-220
Schinkel erläutert die Darstellung in seiner Beischrift als „Versuch, die liebliche, sehnsuchtsvolle Wehmuth auszudrücken, welche das Herz beim Klange des Gottesdienstes aus der Kirche herschallend erfüllt“. Er experimentiert hier mit der noch jungen Technik der Federlithographie, die ihm im Unterschied zu der sonst weitgehend entsprechenden Strichführung einer Radierung die reizvollere Behandlung der „vom Hellen ins Dunkle“ gearbeiteten Schattenpartien erlaubt. (Petra Kuhlmann-Hodick. In: Weltsichten. Meisterwerke der Zeichnung, Graphik und Photographie. Hg. v. Wolfgang Holler und Claudia Schnitzer. Ausst.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett. München, Berlin 2004, S. 70.)
Zur Kunstsammlung von Julius Freund gehörte diese seltene frühe Lithographie Karl Friedrich Schinkels. Sie wurde 1942 in Luzern von Hans Posse, dem Sonderbeauftragten für Adolf Hitlers geplantes "Führermuseum", angekauft. Der jüdische Kaufmann Julius Freund war ein bekannter Kunstsammler und Mäzen in Berlin. Unter dem Druck der nationalsozialistischen Diktatur emigrierte er mit seiner Familie 1939 nach London. Die Kunstsammlung hatte Freund bereits 1933 in die Schweiz gebracht. Nach seinem Tod 1941 sahen sich seine Ehefrau und Tochter zum Verkauf gezwungen. Gestützt auf die Washingtoner Prinzipien von 1998, nach der sich Deutschland zur Aufklärung des NS-Unrechts verpflichtet, verlangten die Erben die Rückgabe der verstreuten Sammlung. Die Beratende Kommission (Limbach-Kommission), die bei Streitfällen eine Vermittlerrolle einnimmt, empfahl die Restitution von Werken aus Bundesbesitz. Dieser Empfehlung schlossen sich die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden an und erwarben das bedeutende Blatt im Rahmen einer gütlichen Einigung mit den Erben.
Im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts besteht die Möglichkeit, sich Werke aus dem Bestand der Sammlung vorlegen zu lassen. Einige besonders empfindliche Objekte können nur nach vorheriger Absprache und Genehmigung vorgelegt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter KK.Studiensaal@skd.Museum.

Julius Freund, Berlin; 21. März 1942 Auktion Galerie Fischer, Luzern, Los-Nr. 259; Ankauf für den "Sonderauftrag Linz"; 2010 Restitution und Ankauf nach gütlicher Einigung mit den Erben nach Julius und Clara Freund.

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