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Sechs Bläser vom Posaunenchor 1948 der Heilandskirche in Dresden-Cotta

Kott, Christian (1930 -) - Hersteller Kott, Christian (1930 -) - Dargestellte Person
Ort, Datierung
Abmessungen
9,5 - 10 cm
Inventarnummer
G 8662
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
"Weihnachten 1947. Am 2. Feiertag haben wir zum ersten Male im Oskar-Seyffert-Museum geblasen." - So die Worte aus der Chronik des Posaunenchores der Heilandskirche Dresden-Cotta. Erst standen wir auf dem Interimsdach über dem Erdgeschoß des oben zerstörten Museums und bliesen Weihnachtsweisen über die Trümmerlandschaft der Neustadt. Anschließend umrahmten wir musikalisch die kleine weihnachtliche Feier im Museum. Herr Lohse, bekannt auch als Scherenschneider, hatte als Dankeschön für uns einen Schnitt gefertigt und ihn "Posaunenengel" genannt. An den Spitzen eines Tannenzweiges befanden sich barocke Putten, die lange Posaunen bliesen.
Auch die Feier am zweiten Weihnachtstag 1948 gestalteten wir wieder mit in ähnlicher Weise. Dies war leider unser letzter Auftritt im Oskar-Seyffert-Museum, denn 1949 starb Herr Lohse und sein Nachfolger gestaltete die weihnachtlichen Feiern wohl anders.
Sechs Bläser, die 1948 - also vor 50 Jahren - mit dabei waren sind jetzt aus Holz entstanden. Man sieht es den Holzmänneln nicht an, daß damals doch recht entbehrungsreiche Zeiten waren; auch was die Kleidung betraf. Mancher trug einen umgearbeiteten und gefärbten Soldatenmantel oder, wie ich, die Knickerbocker des Vaters. Darunter ein paar ausgediente und wieder reparierte Soldatenstiefel. Brauchte einer eine Mütze und hatte glücklicherweise ein Stück passenden Stoff aufgetrieben, ging er zum Hutmacher und ließ sich eine anfertigen. Deshalb trägt auch unser Chorleiter, Ernst Trapp, eine Kopfbedeckung in der dafür etwas ungewöhnlichen Farbe ocker. Doch diese Farbe paßte ganz gut zu seinem blaugrauen Mantel. Auffällig ist auch sein silbernes Flügelhorn, das doch von den anderen Messinginstrumenten recht absticht. Es war tatsächlich aus Neusilber und hatte dem am 8.4.1944 gefallenen Bläser Gerhard Kunicke gehört. Seine Eltern stifteten es dem Posaunenchor.
Frühjahr 1998
Christan Kott
Creditline
Museum für Sächsische Volkskunst, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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