Das Gemälde kam 1858 aus der Sammlung (Nachlass) des Dresdner Akademieprofessors Moritz Steinla in die Galerie. Hier, als auch in allen folgenden Galeriekatalogen bis 1916, wird das Bild nur mit "Porträt eines älteren Mannes" tituliert. Erstmals wird in dem von Hans Posse verantworteten Galeriekatalog von 1920 der Dargestellte mit dem Schneeberger Ratsherren, Stadtrichter und Hammerherren von Unter-Plauenthal Franz Brehm identifiziert. Der Historiker Gustav Sommerfeldt hatte 1918 aufgrund der Beschreibung des Brehm'schen Wappens bei Christian Meltzers Stadtchronik von Schneeberg 1716 und dem Wappen im Bild sowie dem Siegelring am linken Zeigefinger diese Zuschreibung vorgenommen. Nach Meltzer ist Brehm im Jahre 1589 im Alter von 79 Jahren verstorben. Damit müsste es sich bei dem auf 1591 datierten Gemälde um ein posthum gemaltes Porträt handeln; Wilhelm Junius nach hatte es zwei Jahre nach dem Tod seine Ehefrau Magdalena bei Krodel in Auftrag gegeben, was die fahle Gesichtsfarbe und geringe Ausdruckskraft erklären würde. Franz Brehm soll um 1510 vielleicht in Nürnberg geboren worden sein. 1575 wurde er erstmalig regierender Stadtrichter. Er gilt als Stammvater einer weitverzweigten Familie in der erzgebirgisch-sächsischen Stadt. Das Gemälde wurde im Zweiten Weltkrieg vernichtet.