Im Werk von Kristof Grunert geht die Malerei ein Zusammenspiel mit der Skulptur ein. Der Künstler bedient sich für das klasische Thema der Tierplastik der malerischen Wirkung des Schwarzweiß, in das er sein Objekt fasste. Der „Wolf“ ist aus wenigen, nur sparsam bearbeiteten, lediglich grob beschnittenen und geglätteten Holzstücken zusammengesetzt. Er ist leicht überlebensgroß und von kompakter Körperlichkeit. Die artspezifische Körperhaltung des Tieres wurde in eine konstruktive Ordnung übertragen, die trotz der Abstraktion das Wesen des Wolfes grundsätzlich treffend erfasst. Das Tier wird hier weder imitiert noch illustriert, sondern in eine neue künstlerische/künstliche Realität übersetzt, wobei der Künstler nach einer möglichst allgemeingültigen Darstellung einer real existierenden Gestalt suchte. Die farbliche Fassung unterstreicht die archaische Wirkung der Tierplastik. Das schwarze Gerüst, das die weiße Fassung grafisch überzieht, oszilliert zwischen anatomischer Nachzeichnung und dekorativ-naivem Ornament. Förderankauf der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für den Kunstfonds 2010.