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The Bells Pursuing One Another

Johnson, Rindon (1990-) - Künstler
Ort, Datierung
2022
Material und Technik
Abmessungen
0,75 m x 5 m x 1,6 m
Inventarnummer
ZV 4395
Rindon Johnson (*1990 in San Francisco/USA, lebt und arbeitet u.a. in Berlin) war der 12. Preisträger des Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Skulptur 2022. Für die Ausstellung im Albertinum entstanden zwei Werke: ein Videospiel und eine großformatige Buntglasinstallation, die der Künstler dem Museum nach der Ausstellung schenkte.

In Zusammenarbeit mit der Künstlerin Jacqueline Kiyomi Gork (*1982 in Long Beach/Kalifornien) entstand mit „The Bells Pursuing One Another“ ein CGI-animierter Film, der als Videospiel funktionierte. Ziel des Spiels war es, aus einer Ich-Perspektive heraus gemeinsam mit einem Partnerwal in den Tiefen des Great Bahama Canyons einen Kalmar zu fangen. Was vordergründig als Vergnügen anmutete, evozierte beim Spielen die Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen der Meeresbewohner und deren massive Bedrohungen durch Umweltzerstörung und vor allem durch die vom Menschen gemachten akustischen Beeinträchtigungen, oftmals hervorgerufen durch Militärübungen.

Johnson schuf für die Dresdener Ausstellung seine bisher größte Glasarbeit, die er für den Ausstellungsraum im Albertinum konzipierte. Gab das Spiel die Tiefen des Meeres ganz der Wahrnehmung des Wales entsprechend nur schwarzweiß wieder, so besticht das Glas durch seine berauschende Farbigkeit. Auf einer langen Schräge von knapp fünf Metern sind insgesamt 102 einzelne, quadratische Opaleszentglasstücke durch Bleistege miteinander verbunden. Johnson verwendete das in einer kleinen Glashütte in den USA hergestellte Youghiogheny-Glas, bei dem es sich um ein handgegossenes Tiffany Art Glas handelt, das oft mehrfach irisierend, opak aber lichtdurchlässig ist. In den unterschiedlichsten Farbnuancierungen wie grünblau, hellblaugrün, orangerot, rotweiß oder braungrün werden die Gläser durch die Beleuchtung leuchtstark und lebendig. Die unterschiedlichen Farbschlieren geben dem Glas mit der bewegten Oberflächenstruktur sein faszinierendes Aussehen. Johnsons Arbeit zeichnet große Lebendigkeit aus. Es ist nicht nur der Name des Glases „Youghiogeny“, das nach einem Fluss in den US-Bundesstaaten West Virginia, Maryland und Pennsylvania benannt ist. Die einzelnen Gläser verweisen auch auf das Element des Wassers, greifen das Fließen, Auf- und Abschwellen ebenso auf wie sie an die Weite des sich stets verändernden Himmels erinnern – von hellblauen Wolken bis zu leuchtenden Polarlichtern. Die Wahrnehmung der Umwelt spielt in vielen Werken Rindon Johnsons eine große Rolle, in denen er die Auswirkungen von Kapitalismus, Klima und Technologie auf unsere alltägliche Lebenswelt untersucht.
Creditline
2022 Schenkung des Künstlers
Reproduktion
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