Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 19817
Eugen Singldinger wurde in Karlskron in der Nähe von Ingolstadt geboren. Nach dem Ende der Schulzeit lernte er drei Jahre bei Josef Leonhard Schmid in München und der Familie Schichtl, bevor er sich 1907 als Handpuppenspieler selbständig machte. Nach der Militärzeit gründete er 1912 „Singldingers Münchener Marionettentheater“. Zwischen den Weltkriegen hatte die Bühne ihren Hauptsitz in Köln und eine Niederlassung in Gera. Nachdem sein Schaustellerbetrieb in Köln im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff mit einem Teil seiner Puppen zerstört wurde, reiste Singldinger von Gera aus über die sächsischen und thüringischen Jahrmärkte. Eugen Singldinger betrieb das Theater gemeinsam mit seiner zweiten Frau Hilde (1907-1978). Sie waren mit einem großen Zelt unterwegs, das sie bis Ende der 1960er Jahre regelmäßig auch auf der Dresdner Vogelwiese aufbauten. Zum Geschäft gehörte auch das Parademachen, das Anlocken des Publikums mit einer mechanischen Kapelle und Kostproben aus dem Programm. Gewöhnlich zeigten die Singldingers ein Nummernprogramm mit Varietémarionetten. Sie konnten aber auch Märchenspiele aufführen. Vermutlich nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb Eugen Singldinger den Fundus des erzgebirgischen Prinzipals Heinrich Niedermeier (1836-1913), um die Verluste des Krieges wettzumachen. Er besaß auch noch seine ersten Handpuppen, mit denen er im Notfall Kaspertheater spielen konnte. Der Fundus von Singldinger zeichnete sich durch hochwertige, relative kleine geschnitzte Marionettenkörper aus. Die sehr gut geschnitzten Köpfe stammten teilweise ursprünglich von Handpuppen. Die später nicht mehr verwendeten Versatzstücke aus bemalter Pappe waren ebenfalls sehr hochwertig. Die Singldingers stellten den Spielbetrieb um 1970 aus Altergründen ein. Eugen Singldinger wurde 1972 Ehrenmitglied der Union Internationale de la Marionnette (UNIMA). Sein Fundus befindet sich in der Puppentheatersammlung.
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Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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