Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer OHA 052
Ort, Datierung
München, Haus Gulden, 9.7.2021
Inventarnummer
OHA 052
Sprache
Im Gespräch mit Egidio Marzona berichtet Alfred Gulden über die Ziele und Aktivitäten der Beteiligten von Aktionsraum 1.
Alfred Gulden (1944 Saarlouis) ist Schriftsteller, Lieder- und Filmemacher. Er betrieb zusammen mit anderen den Aktionsraum 1 in München.
Egidio Marzona (1944 Bielefeld) ist Sammler. Sein Archiv der Avantgarden schenkte er 2016 den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Das Archiv zum Aktionsraum 1 befindet sich im Archiv der Avantgarden (ADA).

Zitation:
Aktionsraum 1. Teil 2: Alfred Gulden und Egidio Marzona über Aktionsraum 1 in München, in: WIR SIND AVANTGARDE! Ein Oral-History-Archiv zum Archiv der Avantgarden - Egidio Marzona (ADA), Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Von Monika Branicka und Pirkko Rathgeber, 2024, DOI: 10.58749/skd.oc.6619993

Copyright:
© 2024 Archiv der Avantgarden - Egidio Marzona, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Konzept- und Gesamtprojektleitung, Produktionsleitung, beteiligte Protagonistinnen und Protagonisten

Wir danken allen Inhaber:innen von Rechten an hier gezeigten Werken der bildenden Kunst für die freundliche Genehmigung der Veröffentlichung. Rechteinhaber:innen, die trotz intensiver Recherche nicht ausfindig gemacht werden konnten, sind gebeten, die SKD zu kontaktieren.

EM: #00:00:25# Erzähl doch mal die Geschichte, wie es mit dem Aktionsraum überhaupt angefangen hat.

AG: #00:00:33# Ja. Ich sag immer, die Dinge fallen nicht vom Himmel, sie entstehen eher von unten.

EM: #00:00:43 # Eine große Rolle spielte doch Eva Madelung[1]. Und die Kinos.

AG: #00:00:53# Kinos spielten eine noch größere Rolle, die unabhängige Filmszene. Wir waren ja alle, heute würde man sagen: connected. Das war nicht nur ein Pflänzlein, sondern das waren überall so kleine Pflänzlein. Ich hatte im Büchnertheater Inszenierungen gemacht, die immer mehr weggingen vom Schauspielen. Wir haben es damals verlogenes „Vortun“ genannt. Das Letzte, was ich da gemacht habe, war eine Handke-Aufführung in München. Danach war Finish: Jetzt gibt es nur noch etwas anderes. Wir hören auf Theater zu spielen. Wir machen Live-Körpersprachaktionen. Mit Film. Wir hatten damals Filmprojektionen mit– heute würde man drüber lachen – mit einem großen Epidiaskop und Polaroids. Wo das Publikum zum Beispiel fotografiert wurde. In Kassel haben wir das gemacht. Die Truppe hieß „Vorgänge Vorstellung“, also was passiert und was man drüber denkt und im Kopf hat. Und in Kassel haben wir dann das Publikum fotografiert. Und mit diesem Epidiaskop – das habe ich heute noch – haben wir auf zwanzig mal zwanzig Meter projiziert und da sah sich dann plötzlich einer aus dem Publikum wieder. Das hat‘s vorher noch nie gegeben. Das Publikum war ja immer sicher. Wir waren ja immer die Idioten, die man angreifen kann. Und plötzlich wurden sie vereinzelt und riesig an die Wände projiziert! Und damit haben wir dann gearbeitet. Mit denen geredet usw. Solche Sachen gemacht. Und aus „Vorgänge vorstellen“, aus der Technik heraus, die dann immer wahnsinniger wurde, mit Super-8-Kameras usw. … Eva Madelung hatte die Inszenierung von Peter Handke[2] gesehen in diesem kleinen Theater. Und ich weiß noch, ich war irgendwo im Urlaub. Als ich zurückkam, lag da eine Karte: „Sehr geehrter Herr Gulden, ich war in Ihrer Inszenierung von Handkes Selbstbezichtigung. Es würde mich interessieren, was Sie sonst noch so machen. Rufen Sie mich an.“

EM: #10:02:54# Und sie war doch damals auch Studentin, Psychologie, oder?

AG: #00:02:58# Sie hat in Germanistik über Tieck dissertiert.[3] Und hatte aber Interesse an kleinen Theatern, weil, das ist jetzt wieder sehr komplex: Weil jemand, der aus der DDR gekommen war, den sie unterstützt hat, Schauspieler war. Der spielte auch in kleinen Theatern. So kam sie auch ans Büchnertheater und sah Handke. Sie hat dann mich und „Vorgänge Vorstellung“ finanziell unterstützt. Wir waren vier Leute. Und jetzt kommt der Aktionsraum. Wir machten etwas mit Filmen. Das nannte sich Darstellung 2: Während wir live etwas machten, liefen Konserven ab. Heute kann das jeder herstellen, mit uns, gegen uns, mit dem, was da war an Konserve. Und das klappte technisch einfach nicht richtig. Da sagte sie, sie habe mit ihrem Mann gesprochen, ob man nicht wirklich gute Technik anschaffen sollte, und zwar nicht nur für diese Truppe hier, meine Truppe, sondern für Künstler überhaupt, die heute mit Video, mit Super 8, mit Polaroid und allem arbeiten wollten. Jetzt darf man nicht vergessen, dass Eva Madelung die Tochter von Robert Bosch ist. Bauer[4] ist ja Bosch usw. Ja, und dann haben wir uns zusammengesetzt.

AG: #00:04:18# Ach, dadurch habt ihr die guten Geräte bekommen!

EM: #00:04:20# Ja sicher, wir hatten die neuesten 16-mm-Projektoren, alles. Und dann haben wir uns überlegt: Ja, aber man braucht für das Ganze einen Raum, wo die Künstler sich bedienen können, die Geräte ausleihen können, gratis. Und so hat sich das entwickelt. Ich hatte dann die Idee, nennen wir das doch Aktionsraum – unsere Gespräche sind protokolliert –, einen Raum, wo 16-mm-Projektoren, Kameras vorhanden sind. Tatvan[5] und solche Produktionen, das ist alles mit unseren Kameras gemacht worden. Und zwar kostenlos. Für Künstler, die nicht im herkömmlichen Kunstbetrieb unterwegs sind, also Bilder verkaufen, sondern Aktionen machen. Also etwas, was man nicht verkaufen kann. Was Heiner Friedrich[6] nicht kaufen kann, auch wenn er, Dings [Säcke], mit Sand, mit Erde vollgemacht hat[7]. Er hat das Zeugs verkauft.

EM: #00:05:25# Obwohl, die Reliquien, die heute übriggeblieben sind, werden im Kunsthandel natürlich auch nach wie vor angeboten.

AG: #00:05:34# Aber du sagst bewusst Reliquien. Damals war das für uns notwendiges Material.

EM: #00:05:40# Aber es sind Reliquien draus geworden.

AG: #00:05:44# Das ist wieder was anderes. Das ist ja oft so. Die Leute laufen ja immer noch über die Schlachtfelder von Gravelotte und verkaufen die Splitter, das ist kein Witz.

EM: #00:05:54# Ja. Aber nochmal zurück zu Eva Madelung. Ein weiterer Aspekt: Sie als vermögende Tochter von Hugo [Robert] Bosch[8] hat sozusagen den ganzen Zirkus finanziert.

AG: #00:06:08# Ja.

EM: #00:06:10# Und was mich auch interessiert: Sie muss sehr italophil sein, weil sie die ganzen italienischen Künstler gebracht hat.

AG: #00:06:20# Sie ist italophil.

EM: #00:06:21# Was ja ungewöhnlich ist in der Zeit.

AG: #00:06:22# Das ist richtig.

EM: #00:06:25# Denn die Italiener waren ja Spaghettifresser und „Schamakos“ und wie ich als Kind beschimpft wurde als Italiener.

AG: #00:06:35# Sie hat bis heute einen starken Bezug zu Italien.

EM: #00:06:38# Die Italiener hatten eine ganz andere gesellschaftliche Position. Heute sind sie Pizzabudenbesitzer und Mafiosi. Und Eisverkäufer. Damals waren es eben Gastarbeiter.

AG: #00:06:49# Aber das war nur ein Punkt.

EM: #00:06:53# Sie hat diese italienischen Arte-Povera-Künstler in den Aktionsraum gebracht, was ungewöhnlich war, denn ein großer Teil dieser Künstler haben ja ihre erste und einzige Aktion im Aktionsraum gemacht.

AG: #00:07:07# Auch wenn andere Leute heute erzählen, sie hätten die Arte Povera nach Deutschland gebracht. Aber ich muss sagen, die Arte Povera ist ja nur ein Punkt gewesen. Wir waren auch zum Beispiel in London, wir waren sehr viel in Amsterdam … Der Aktionsraum war ja nicht nur unsere Zelle hier in München, sondern wir wollten Aktionsräume. Ja, und wir hatten …

EM: #00:07:26# Ihr wolltet expandieren.

AG: #00:07:28# Wir wollten Austauschräume. Also noch mal ganz kurz zu der Geschichte, wie die Halle dann zustande kam. Wir haben ja zuerst gesagt, keine festen Räume, sondern diese Traglufthalle, die damals ganz neu war. Kaum war das in der Zeitung, kam – von links übrigens – der Dings [Spruch]: „Ihr habt die Traglufthalle, wir haben die Rasierklingen.“ Das Ding hätte nicht lang gestanden, da wäre sie aufgeschlitzt gewesen, das wäre zu teuer geworden. Und dann haben wir einfach Räume gesucht und der Celant[9] hat damals geschrieben: „A room must be hard“. Und da haben wir diese Maschinenhalle [gefunden], die stank bis zum Schluss nach Öl. Heute machen sie sehr wahrscheinlich [künstlich] das, was nach Öl stinkt. Bei uns stank das bis zum Schluss, auch wenn gekifft wurde, es roch immer nach Öl, weil [das Öl] im Boden war durch die Räder, lange Geschichte. Und diese Halle in der Waltherstraße kriegten wir von Herrn Gangl[10], zufällig stand es annonciert. Und der mochte mich. Warum, weiß ich nicht. Später sollte ich für ihn Reklame machen für Räder. „Sie können doch schreiben …“ Habe ich gesagt: Ja, ich weiß schon, „alle Räder stehen still, wenn Räder Gangl will“[11]. Sagt er: Naa, das ist doch der Kommunismus. Ich sage: Aber Herr Gangl, schauen Sie mich an. Also, der war ein Typ. Der hat uns die Halle für ein Jahr für 1.000 DM pro Monat vermietet, ein Jahr. „Ihr könnt machen, was ihr wollt. Spießer gibt es überall. Passt halt ein bisschen auf.“ #00:08:49.500# Und dann war das unsere Halle, wo wir sagten, dort können wir alles lagern, dort kann der Ausgangspunkt für Aktionen sein, aber in der Halle kann man auch was machen. Und dann ging es darum: Wer? Und da haben wir gleich gesagt, für Leute, die Bilder malen, gibt es Galerien – deshalb hat der Wolfgang[12] ja nur auf die Wände, die abgerissen werden, gemalt[13] –, wir brauchen Leute, die heute Events, die heute Aktionen, die heute etwas machen, was nicht verkäuflich ist, aber was gemacht werden muss. Da sind wir wieder beim öffentlichen Raum usw. Und dann haben wir Informationsblätter verschickt, wir hatten Kataloge von Szeemann[14] usw. an die Künstler alle verteilt.

EM: #00:09:28# Ihr hattet ja ganz früh Kontakt zu Harry, der hat ja damals diese Zeitschriftenkataloge in Bern gemacht.

AG: #00:09:34# Ja sicher, der war ja auch bei uns.

EM: #00:09:37# Ihr habt ein Projekt mit ihm gemacht, ganz früh, das war eines der ersten …

AG: #00:09:41# Ja, nicht Projekte als Kunst. Wir hatten einfach den Szeemann angeschrieben. Er hatte die große Ausstellung Plans and Projects as art[15], und da haben wir hingeschrieben: „Lieber Herr Szeemann, Sie sind doch auch dafür, dass das nicht nur in Bern gezeigt werden sollte. Wir wollen, dass die ganze Ausstellung fotokopiert in München gleichzeitig gezeigt wird.“ Da hat er zurückgeschrieben: Große Idee! Dann hat er das in Bern machen lassen. Wir haben das bezahlt. Ein paar tausend Euro oder zwei-, dreitausend Euro. Und alle Pläne und Projekte wurden parallel zu seinem Original #00:10:13.710# bei uns gezeigt und das war ein großer Erfolg. Wir hatten zwar – anders als er in dem schönen Berner Museum [Kunsthalle]– einfach starke Drähte gezogen und es hing alles wie an Wäscheleinen. Aber es kamen viele Architekten, es kamen seltsame Leute, und das waren so Sachen, wo wir gesagt haben: Also wenn man schon wie Sie, Herr Szeemann, dauernd sagt, neue Ausstellungskonzepte und so, dann bitte. Und dann hat er gesagt: Kommen Sie die Ausstellung holen, wir haben alles fotokopiert. Und das waren dann ein paar Rollen, so große Rollen. Am Schweizer Zoll haben sie uns nicht rausgelassen, weil sie gesagt haben, dass das verdächtig ist. Dann mussten wir eine Nacht auf der Wache bleiben, bis sie am nächsten Tag einen Kunstsachverständigen nach Bern geholt haben, der gesagt hat: Das ist Kunst. Und dann durften wir mit dem Krempel nach München fahren. Aber solche Dinge haben gezeigt, dass wir nicht die Waldbauern-Buben waren, sondern wir haben global gedacht – auch eine Sache der Achtundsechziger. Global denken, nicht lokal oder national.

EM: #00:11:19.050# Das hat da angefangen!

AG: #00:11:20.110# Wollte ich gerade sagen! Fahne hoch, das sind unsere Sachen, dass wir gesagt haben, man kann nur global etwas machen. Und dann sind wir eben gefahren, auch nach London. In den Docks haben wir Jene Highstein[16] und all diese Leute kennengelernt, wir waren viel in Amsterdam bei den Kabouters[17], haben Dibbets[18] besucht, haben Stanley Brouwn[19] besucht, auch Gilbert & George[20] standen da herum, wir waren bei Beuys[21], haben ohne Hut gegessen mit ihm, und er sagte, er will uns Leute nennen. Er hat uns dann Rinke[22] genannt, Uecker[23] alle diese Leute hat er uns genannt.

EM: #00:11:55.620# Der hat ja sogar eine Liste gemacht.

AG: #00:11:57.900# Er hat uns eine Liste gemacht, richtig. Und wollte selber etwas machen. Wenn er Zeit findet, kommt er sofort. Der hat ja nie Zeit gehabt. Aber er hat uns auf jeden Fall die Liste gegeben. Und auf seine Empfehlung hin haben wir dann Leute besucht, auch in Köln. Kombinat 1 gab es da. Altorjay[24], der aber mehr so die Arbeiter für die Kunst …

EM: #00:12:20.100# Und natürlich in Düsseldorf Tony Morgan[25]. Das war ja auch ein guter Freund.

AG: #00:12:22.920# Ja, Tony Morgan. Rinke war ganz wichtig. Wenn man ihn heute sieht … Damals so eine Wolle, Ledermantel, immer einen Knüppel in der Hand, immer einen Schlagstock. Sagt: Alfred, in München brauchst du keine Angst zu haben, wenn du mit mir gehst. [lachen]

EM: #00:12:36.450# Er ist ja auch ein ziemlicher Brocken.

AG: #00:12:39.720# Ein Riese. Und der hat sofort zugesagt. Uecker wollte, hat dann aber nichts gemacht. Und dann hatten wir in Berlin Beziehungen, da hatten mich Leute interessiert und ich habe auch den Brus[26] getroffen, der war ja im Exil in Berlin.

EM: #00:12:54.660# Ja, er war ja bei der … Wie heißt noch die Frau?

AG: #00:12:58.450# Ich weiß, sie hat den tollen Wagen gehabt, die DS fuhr sie, mit ihr bin ich durch Berlin gekutscht, sie hat mich immer rumgefahren. Bei ihr hat er draußen im Grunewald gewohnt und hat unten in der Waschküche …

EM: #00:13:07.890# Von ihr habe ich gerade auch das Archiv übernommen. Sie heißt Raspé!

AG: #00:13:16.440# Ingrid [Margaret] Raspé[27]. Genau, da wohnte er, und unten in der Waschküche stand eine kleine rote Rotaprint-Maschine.

EM: #00:12:07.890# Da hat er seine Zeitschriften gemacht.

AG: #00:13:07.890# Und dann hat er gesagt: Weißt du, wo ich die Zeitschrift Schastrommel[28] mache? Wir sind runtergegangen in den Keller. Und dann kriegte ich von ihm so eine Ausgabe geschenkt. Die hast du auch, glaube ich. Eine schöne Ausgabe. Damals hat er auch bei Ossi Wiener[29]den Herzinfarkt an die Decke gemalt.

EM: #00:13:51.210# Ja, da gab es ja auch noch diese wunderbare Kneipe Exil.

AG: #00:13:56.820# Exil. Und Axbax nachher. Und da [im Exil] hat Brus einen Herzinfarkt gemalt. Also, wir waren auch in Berlin und haben dort Leute getroffen. Wie gesagt, ich habe dann mit Brus besprochen, dass er etwas macht. Er sagt: Ich will bei euch eine ganz große Sache machen. Ich wusste ja nicht, was er unter großer Sache versteht, dass er den Kopf aufschneidet und so. Das hat er so damals noch nicht gesagt.

EM: #00:14:14.830# Aber das war ja seine letzte Aktion, die Zerreißprobe[30].

AG: #00:14:18.210# Er hat zu mir damals gesagt: Gulden! Danach kann nur noch der Herzschnitt kommen. Wir springen natürlich jetzt von einem ins andere. So ist es auch im Leben. [lachen] Aber ich glaube, wir könnten zehn Jahre erzählen, so viele Themen gibt es. Ich habe gestern oder vorgestern auf der Fahrt mit Karin[31] gesagt: Mein Gott, ich könnte Hunderte von solchen kleinen Anekdoten, auch mit Brus, erzählen.

EM: #00:14:48.830# Das geht mir genauso.

AG: #00:14:51.470# Das sind so Sachen, wo ich denke, dass man doch, wie heißt es so schön, ein erfülltes Leben hatte. Es war nie, nie, nie langweilig.

EM: #00:14:58.590# Ich kenne das Wort Langeweile eigentlich nicht.

EM: #00:15:05.430# Wir kennen uns jetzt fünfzehn Jahre.

AG: #00:15:11.850# So ungefähr, ja.

EM: #00:15:12.960# Ich habe aber das Gefühl [spricht zur Kamera], wenn ich mit Alfred zusammen bin, dass ich ihn mein ganzes Leben kenne. Und wahrscheinlich geht es dir ähnlich.

AG: #00:15:23.010# Einmal, weil wir gleichaltrig sind. Das ist nicht unwichtig. Wir haben alles parallel erlebt. Die Geschichte. Noch ein Jahr Krieg erlebt zu haben. Die Mütter im Krieg. Die Kriegserlebnisse sind sehr wichtig …

EM: #00:15:36.780# Die Prägungen sind wichtig.

AG: #00:15:38.780# In meiner Schulklasse gab es jede Menge Schüler ohne Vater. Sechs meiner Onkel sind im Krieg geblieben. Ich kannte nur Witwentanten. All das prägt. Und man sagt nicht umsonst, die Achtundsechziger hatten einen langen Vorlauf. Das kommt nicht von nichts, das fällt nicht aus irgendwelchen ideologischen Büchern. Das kommt aus Lebensgeschichten heraus. Und als wir dann zum ersten Mal hier zusammensaßen und geredet haben, haben wir gemerkt – und jetzt kommt das Zweite –, dass wir damals in einer Art Kunstbereich waren, die versucht hat, die Kunstformen Galerie usw. aufzulösen und den öffentlichen Raum zum Kunstraum zu machen.

EM: #00:16:20.380# [Kunst], die für die ganze Gesellschaft nutzbar ist.

AG: #00:16:24.910# Natürlich. Keine Trennung zwischen „hier ist die hehre Kunst und hier ist der Dummkopf Bürger, der entweder kauft oder nichts versteht“. Sondern man wollte mit allen – das muss man immer dazusagen – mit allen Negativformen, mit allem, was auch danebengeht, wenn etwas neu gemacht wird … [EM lacht] Späne sind immer da. Man hat versucht [alle anzusprechen], bis hin zu Leuten wie Altorjay, die gesagt haben, ihr müsst vor die Fabriktore gehen und denen Aktionsraum-Zettel geben. Der Mythos vom Arbeiter, der in den Kunstraum kommt, ins Kino gehen soll, der ist ja aus den zwanziger Jahren. Das ist eine Uraltgeschichte. Die Stunde Null dagegen gab es gar nicht. Ich habe zum Beispiel mit Begeisterung Gedichte von Schwitters[32] gelesen. Da gab es nicht die Stunde Null für mich. Es war nicht der Neuanfang, es war ein Wettbewerb.

EM: #00:17:28.310# Aber wer sagt das?

AG: #00:17:29.750# Die Stunde Null ist ja in der Kunst [ein wichtiger Topos]. Die Gruppe 47 sagte: Wir fangen an, davor gibt es nichts. Wir sind die, die aus den Trümmern das Neue schaffen. Aber ich habe immer gesehen, dass zum Beispiel expressionistische Gedichte mir sehr nahe waren. Oder der Film der zwanziger Jahre.

EM: #00:17:48.710# Paul Scheerbart[33] war für mich prägend.

AG: #00:17:51.420# Paul Scheerbart! Du weißt, meine Frau liebt Paul Scheerbart. Und all diese Dinge sind ja etwas, wo wir Achtundsechziger – ich sage das mal so ungeschützt –, wo wir damals nicht nur geguckt haben, was in der Zeitung stand, sondern ich war auch auf der Straße. Wir haben aktiv etwas gemacht. Wie gesagt, mit allen Auswüchsen, die dazugehören. Aber wir haben nie gesagt, das ist jetzt das absolut Neue. Sondern ich habe sehr genau gewusst, was meinetwegen von 1920 bis 1930 passiert ist. Es war nicht ein dumpfes Jetzt, alles Neuland und dahinter ist alles kaputt. Das stimmte für mich für die Literatur nicht und schon gar nicht für die Filme. Das war ganz wichtig. Und vor allen Dingen nicht in der bildenden Kunst. Wo wir uns gefragt haben: Was kommt denn jetzt? Malerei ist passé. Flachmaler hießen die bei uns, die noch mit Leinwand arbeiteten, und die wurden auch verachtet. Wir haben damals nicht gesagt Event oder Performance, wir haben gesagt Installation in den Raum, in den öffentlichen Raum.

EM: #00:19:01.900# Ja, das war eine Bewegung, die Bewegung in die Kunst gebracht hat.

AG: #00:19:09.900# Ja.

EM: #00:19:10.900# Und die Bewegung war in eurem Fall die Performance, die Filme, die gemacht wurden in diesen Performances. Das war Bewegung, in die Kunstszene reingebracht.

AG: #00:19:21.310# Ein wichtiges und schönes – nicht Beispiel, aber – ist das: Wenn sie sagen, ja, was ist denn Aktion? Was wolltet ihr denn? Da habe ich gesagt: Schauen Sie mal, wenn Sie einem Seiltänzer zuschauen, dann zahlen Sie doch nicht für dessen Stange und nicht für seine Schuhe und nicht für das Seil, das gespannt ist, sondern für das, was dieser Mann dort macht. Für diesen abstrakten Moment der ungeheuren körperlichen Konzentration, für diesen Moment, den Sie live hier erleben. Das ist doch das, was wir im Aktionsraum wollten. Dass dann nachher Reliquien entstanden wie der Baum von Penone[34], der heute ganze Wälder verkauft …

EM: #00:20:02.450# Aber das ist ja eine wunderbare Geschichte, denn der erste Baum ist ja bei euch entstanden. Und verkauft worden.

AG: #00:20:08.870# Ich habe wieder ein bisschen geblättert im Aktionsraum-Buch. Giuseppe Penone – der übrigens voriges Jahr in Saarbrücken eine große Ausstellung[35] hatte mit nicht nur einem Baum, sondern einem Wald von Bäumen –, er hatte uns geschrieben, er will im Aktionsraum innerhalb von zehn Tagen oder zwei Wochen einen Baum in die Zeit zurückbringen, die er bestimmt, also einen Baum wieder jung machen. Wir haben alle gedacht, das ist verrückt. Und er bringt aus dem Piemont, wo er herkommt, einen Holzschnitzer mit. Und dann haben wir ausgesucht. Er ist mit uns rausgefahren und hat einen Riesenbalken ausgesucht, zwanzig Meter oder so. Der wurde mit einem Tieflader gebracht und dann saßen die beiden von morgens bis abends da und haben geschnitzt. Ganz ruhig. Es kamen viele Leute und er hatte immer so ein bisschen Whisky dabei. Das war wichtig. Er pennte damals bei mir. Abends haben wir dann richtig gezecht. Und der Piemonteser Holzschnitzer hat kein Wort geredet. Zehn Tage hat er abends immerzu geschabt. #00:21:17.570# Und tatsächlich, plötzlich kamen aus diesem Vierkantholz die Ästchen, alles. Das war ein Erlebnis, eine Erkenntnis. Während wir nun immer gesagt haben, im Aktionsraum wird nichts verkauft, das ist nicht kommerziell; wenn der Künstler irgendwas verkauft, gehört das Geld ihm, hatte er in seiner Projektbeschreibung geschrieben: Sollte jemand Interesse an diesem Baum haben, will ich 1.000 Dollar. Das war damals, wir reden von 1970 …

EM: #00:21:48.050# … nicht wenig Geld.

AG: #00:21:49.190# Nicht wenig Geld. Und ich habe gedacht, na ja 1.000 Dollar für so ein Stück Kantholz. Es hat uns, glaube ich, 300 gekostet. Und was kam plötzlich? Mit einer Heerschar von drei oder vier Leuten kam Herr Hultén[36] aus Stockholm angeflogen. Da hat sicherlich schon der Flug mit seinen Typen viel mehr gekostet [als der Baum]. Und er sagt, er will unbedingt diesen Baum kaufen. Und Penone kriegte seine 1.000 Dollar. [lacht]

EM: #00:22:00# Und war selig.

AG: #00:22:10# Wir sind dann gleich abends zechen gegangen, wir hatten ja jetzt Kredit. Und dann kam eine Woche später ein Tieflader aus Schweden und ich habe dann gefragt, was der kostet. Ich glaube, das kostete drei- oder fünftausend.

EM: #00:22:20# Mindestens.

AG: #00:22:30.590# Ja. Und dieser Urbaum aus dem Auktionshaus liegt heute in Stockholm.

EM: #00:22:35.650# Ja, im Moderna Museet. Die Dinger kosten heute Hunderttausende.

AG: #00:22:41.200# Da gab es unsere Nitsch-Aktion [37]. Die war verboten und wir haben sie am Morgen um neun Uhr nur per Mundpropaganda publik gemacht. Abends waren über 300 Leute da. Die Polizei hat das Viertel abgeriegelt. Große Ehre. Zwölf VW-Busse mit Polizisten. Heute würde man sagen, das ist toll. Für uns war es nur elend. Und am nächsten Morgen wurde das unter fünfzig oder sechzig Leuten, die da waren, noch mal gemacht. Peter Gorsen[38] hat gefilmt – deshalb gibt es die Aktion auch als Film für das hessische Fernsehen –, und als es fertig war, es war ganz früh angesetzt, neun Uhr, rückten die Polizeiautos an. Da waren wir fertig. Aber der Aktionsraum schwamm im Blut. #00:23:36.230# Die Leute … [lacht]

EM: #00:23:00# … schwammen durch!

AG: #00:23:30# Der Nitsch wurde ins Auto gepackt und weggefahren. Und der Brus, wegen Österreich, wurde auch sofort ins Auto gesetzt und weg. Und dann haben wir mit fünf, sechs Leuten dieses Zeugs weggeräumt, die Kreuze, alles kleingemacht, ganz schnell. Wir hatten schon Lastwagen bestellt. Heute würde er in Amerika Hunderttausende kriegen allein für die Kreuze und die Bahren und die Gewänder. Ich habe da ein paar Sachen gerettet [zeigt], die im Blut lagen. Und jetzt kommt der Hammer: Draußen stand der Lastwagen von einem Freund. Damals kannte man solche Leute. Alles wurde auf den Lastwagen geladen und der fuhr los nach Großlappen. Das ist die größte Müllverbrennung hier. Mit all dem Zeugs. Und die ganzen Wannen, wo das Blut drin war, waren undicht. Er fuhr durch die Stadt und hatte einen Blutstreifen hinter sich. Das hätte sicher dem Nitsch unheimlich gefallen, aber damals hatte man nur Angst. Es kam dann auch der Prozess,[39] aber wenn man das bedenkt, heute wären das Reliquien.

EM: #00:24:42.640# Die Sicht auf die Dinge hat sich wahnsinnig geändert.

AG: #00:24:44.920# 1998 waren allein fünfzehn Studenten da, die die Gewänder sofort aus den Aktionen raus versteigerten, während die Aktion noch lief.

EM: #00:24:57.040# Aber ihr hattet ja viele Prozesse und Ärger mit der Polizei.

AG: #00:24:57.040# Das ist richtig.

EM:#00:25:07.320# Es gibt ja im ADA jetzt Prozessakten. [lachen] Stapelweise Prozessakten.

AG: #00:25:13.180# Die Absurdität der Geschichte war: Ich kannte auf dem Amt für öffentliche Ordnung die Typen, die …

EM: #00:25:19.420# Du hattest ja wahrscheinlich permanent mit denen zu tun.

AG: #00:25:21.130# Jede Woche ein, zweimal. Die kannten mich schon. „Ach, Herr Gulden, was haben Sie schon wieder Schlimmes?“ Sie hatten immer welche geschickt, wie bei der Stasi, anonym. Und die Typen hast du sofort erkannt. Die waren völlig fremd da. Die standen immer so rum, dachten: Scheiße, was wollen wir eigentlich? Und ich bin immer sofort zu denen und habe gesagt: Ich sage Ihnen eins …

EM: #00:25:44.500# Du hast ihnen ein Glas Wein gegeben.

AG: #00:25:45.550# Ein Glas Wein gegeben. Und gegenüber war die Kneipe, die Walther-Schenke. Geht in die Walther-Schenke. Wenn es fertig ist, ruf ich euch. – Du, die gingen dann auch! Na, einer war zäh, der sagte: Ich lass mich nicht bestechen. Da habe ich gesagt: Dann gehen Sie nicht, bleiben Sie halt. – Aber jetzt kommt die Absurdität der Geschichte. Ich war dann später drei Jahre lang bei der Bayerischen Verwaltungsschule Dozent für Rhetorik. Diese Kurse waren immer sehr schön in einer alten großen Villa draußen auf dem Land, einem Herrensitz. Wer sitzt in der ersten Reihe? Die Typen vom Amt für öffentliche Ordnung, die mich immer gepiesackt hatten im Aktionsraum. Ich stehe da vor denen [steht auf], und die guckten mich an. Ich sagte: Ich kenne Sie und kenne Sie. [ahmt Dialekt nach] – Ja, Herr Gulden, wir kennen uns schon lange. – Und dann war ich aber so unverschämt und habe gesagt: Sagen Sie mal, Sie haben doch alles dokumentiert vom Aktionsraum, können Sie mir nicht Kopien machen? – Sie haben dort das beste Archiv. – Ja, haben sie gesagt, sie würden es überlegen. Aber sie haben es dann doch nicht getan.

EM: #00:27:09.590# Es ist fast wie mit den Stasiakten.

AG: #00:27:11.810# Exakt. Das haben sie sich nicht getraut. Ich habe es nicht gekriegt: Ich habe gesagt: Sie müssen doch alles ziemlich vollständig haben. Ihre Berichte von Ihren Leuten und so.

EM: #00:27:21.110# Aber das ist eben auch ein interessanter Aspekt. Wir reden ja heute so viel über die Stasiakten und dieses Archiv. Das Gleiche haben wir erlebt. Wir sind genauso ausgeforscht worden. In den sechziger Jahren, siebziger Jahren sind wir genau wie die Bürger von Berlin …

AG: #00:27:48.080# Egidio, Berlin-Geschichte! Ich war in Berlin mit Karin und noch zwei Leuten, weil wir dort Tomas Schmit[40] und solche Leute treffen wollten. Und da gab es einen, der wohnte später um die Ecke, ein Amerikaner, der einen amerikanischen Vater und eine deutsche Mutter hatte, die Eltern waren in Amerika. Er war hier auf der Akademie gewesen, Wolfgang Silesius Griffith. Er hieß eigentlich Griffith, aber er nannte sich nach dem Schlesischen, Silesius, wie Angelus Silesius. Er hat hier eine tolle Sache gemacht, als der Aktionsraum abgerissen wurde. Wir wussten ja genau, wann die Bagger kommen. So fängt der Film[41] ja an. Da hat Wolfgang uns gebeten, ob er aus dem Quellekatalog zehn Seiten abmalen darf, auf die Wände des Aktionsraums. Fand ich großartig. Da hat der Wolfgang im Malerkittel gestanden und hat jeden Tag eine Quelle-Seite gemalt, Kühlschränke und so. Es kamen Schulklassen und er stand da morgens im Malerkittel, wie in alten Zeiten. Pünktlich um neun Uhr hat er seine Pinsel geholt und hat die Seite 50 oder so was abgemalt. Der ganze Aktionsraum ringsum war ein Quellekatalog. Die Schüler kamen, standen, haben bewundert, wie einer so was malen kann, und der Wolfgang hat immer ganz ruhig erklärt, wie er das macht. Und dieser Wolfgang war in Berlin mit uns. Wir wohnten damals am Goetheplatz. Es klingelt, morgens, da stehen die Polizisten vor der Tür. [gibt den Dialog wieder] Ich sag, ja bitte? – Wohnt hier Gulden? – Sag ich: Ja, Sie haben doch an der Klingel gelesen. Was ist denn los? – Ja, kommen Sie. Ziehen Sie sich mal an. – Sage ich: Was soll das? – Sie waren in Berlin. – Ach ja? War ich? – Ja. Wir wissen genau, von wann bis wann Sie in Berlin waren. #00:29:47.730# – Sage ich: Ja, und? Ich habe in Berlin Freunde getroffen. Und? – Kennen Sie einen Wolfgang Griffith? – Sag ich: Ja, kenne ich. Wolfgang. Was hat er denn gemacht? – Wir müssen wissen, was Sie mit ihm zu tun haben. – Sag ich, das ist ein Münchner Künstler, ein bisschen bekloppt, aber ein toller Mann. – Ja, uns scheint auch, dass er bekloppt ist. – Was hat er denn gemacht? – Er hat eine Karte geschrieben, auf der steht – du musst bedenken, das ist 1968 – auf der steht: Dieses Scheiß-Berlin sollte man in die Luft jagen. – – Da stehen die morgens um sieben Uhr bei uns am Bett! Und da habe ich gesagt: Hören Sie, der Wolfgang malt Bilder. Und er hat so eine Berlin-Ansichtskarte gemalt, wo gerade alles explodiert. – Und da hat er mir die Karte gezeigt. – Ja, das ist vom Wolfgang. Aber ich bitte Sie, das ist ein ganz harmloser Mensch, ein Philosoph. – Ja, meinen Sie, sollten wir das nicht näher untersuchen? – Ich sage, ich bitte Sie, schauen Sie, ich zeige Ihnen mal ein paar Bilder, die er malt. – – Aber ich wollte nur von der Zeit reden. – Ja, habe ich gesagt, wer will denn Berlin in die Luft jagen? – Ja, aber es könnten Anschläge sein. – Ich sage, der Wolfgang, der weiß noch nicht mal, wie Sprengstoff aussieht. Was will der denn in Berlin in die Luft jagen?

EM: #00:31:12.390# Ich hatte ähnliche Dinge. Wo ich dachte, Mensch, wie absurd ist das eigentlich? Wie absurd, wie verstiegen. Wie kann man auf solch eine Idee kommen? Natürlich gab es auch Hardcore-Sachen.

AG: #00:31:25.130# Ja, es ist nicht ganz so. Wenn es stimmen sollte – nicht, dass ich hier etwas Falsches sage: Bei den Baader-Meinhof-Prozessen damals stellte sich heraus, dass einer aus der Mannschaft von Bernhard Höke[42], die bei uns waren, die Babybomben gebaut hat. Ich könnte die Namen jetzt nennen.

EM: #00:31:46.050# Das habe ich auch erlebt.

#00:31:47.790# Also, es war nicht ganz so …

EM: #00:31:51.750# Nein. Ich war ja auch mit Gabi Kröcher-Tiedemann[43], die mit anderen in Wien dieses Massaker gemacht hat. Das war eine Jugendfreundin von mir, mit der war ich ein paar Jahre zusammen und die ging dann in den Untergrund, nach Berlin, war dann verschwunden.

AG: #00:32:06.360# Bernhard Höke, den ich für einen ganz wichtigen Mann hielt, hat ja damals Drop City[44] bei uns gemacht mit diesem Fun Car, das schießen kann. Das war so ein verrücktes Gerät mit Musik und allem, das tatsächlich schießen konnte. Was man nicht vergessen darf, es war ja damals eine Zeit, wo Drogen eine große Rolle gespielt haben. Zum Beispiel bei Lindow und Borlat[45], die bei uns angefangen haben. Im Aktionsraum mussten wir immer Durchzug machen, weil Lindow ohne Kanone gar nicht aufgestanden ist. Er hatte morgens schon sein Ding [zieht an imaginärer Röhre]. Und dann hat er mich als Erstes gefragt: Wo kann ich in München guten Stoff kriegen? Und ich wusste, im Café Europa waren die Dealer. Und mein Freund Rinke kannte einen Oberdealer, der das frische Zeugs aus dem Orient kriegte, über Istanbul. Das war ein Typ mit Cowboyhut und Stiefeln. Er sah aus, als wäre er aus Texas, dabei war er hier irgendwo aus Oberbayern. Und Lindow war in uns irgendwie verknallt, vor allem in Rinke. Das Café Europa in der Leopoldstraße war unsere Zentrale, da waren wir abends immer. Dem Rinke sagte [der Dealer] dann: Ich habe gerade wieder etwas.– In München haben sie das mit Kuhscheiße verschnitten. Aus so einem Päckchen wurde dann eine Kiste. – Und der Oberdealer sagte: Ich habe Feinstes, Feinstes. Und dann kriegte der Rinke so eine Platte, meist ganz schwarz. Und dann hatten wir wieder ordentlich für eine Woche [macht Geste]. – Ja, aber ich muss sagen, ich kannte nur einen, der gespritzt hat, also harte Sachen. Die meisten haben gekifft.

EG: #00:33:58.420# Die meisten haben nur gekifft, ja. Und LSD gab es natürlich auch noch.

AG: #00:34:03.030# Da hatte ich eine schlimme Erfahrung. Mir haben sie im Café Europa LSD ins Getränk gemacht und ich wusste nicht davon und ich bin nach Haus gekommen und hatte einen Horrortrip: die Hände, alles war blutig, an den Wänden auch. Ich wusste ja nichts davon. So was darf man nicht machen. Aber es wurde auch im Aktionsraum viel gekifft. Es musste immer Durchzug gemacht werden nachher. Aber ich habe nie erlebt, dass sich daraus Horrorgeschichten ergeben hätten. Aber ich habe auch wunderschöne Erfahrungen gehabt durchs Kiffen, die ich nie missen möchte. Während Drogen heute so ein bisschen …

EM: #00:34:52.050# Ich glaube auch, dass heute die Drogen eine andere Rolle spielen als damals. Und es hat sich auch stärker verlagert auf harte Drogen.

AG: #00:35:00.850# Ja, das ist eine andere Geschichte. Das Cristal Meth und diese Sachen …

EM: #00:35:03.420# Das war damals tabu, meist.

AG: #00:35:04.950# Ich wollte auch ganz kurz die Geschichte erzählen: Wir hatten eine Nacht durchgekifft. Es gab noch diese Riesenkinos in München, wo tausend Leute rein gingen: Mathäser, Arri usw. Da waren vier Leute, wo sonst 800 bis tausend saßen. Rinke und ich sahen auf einer Leinwand, die so groß war, dass du wirklich mit den Augen mitfahren konntest, voll stoned den Film Spiel mir das Lied vom Tod. Das ist für mich ein Erlebnis bis heute. Wenn ich nur die Musik höre, dann kommt das alles wieder. Es war dieses Kiffen um, nennen wir es ruhig mal so, um Aggressionen abzubauen. Man wird ja ganz ruhig. Man kann sitzen. Ich weiß noch, Amon Düül haben in ihren ersten Konzerten teilweise acht Stunden immer dieselben Phrasen gespielt [kichert] und man saß da und war glücklich. Nur nicht aufhören. Solche Dinge hingen auch damit zusammen, dass man ein anderes Gesellschaftsbild hatte. Eine Gesellschaft, die nicht durch Bier oder so aggressiv ist. Das braucht ja die Industrie: aggressive Menschen, keine ruhigen, die müssen es schaffen, raboti, raboti. Und dieses Moment des ruhigen Menschen, des kontemplativen Menschen, des östlichen Menschen, der da sitzt und sagt, Ach, lass es regnen, wir stellen Eimer drunter …

EM: #00:36:27.100# … das gibt es nicht mehr.

AG: #00:36:29.230# Das ist vorbei. Heute sind die Jungen windschnittig. Die wissen jetzt schon, was sie mit siebzig sind. Und wir wissen es immer noch nicht! [lachen]

EM: #00:36:38.140# Wir sind ja auch schon weit darüber hinaus!

AG: #00:36:40.480# Den Sprung haben wir ja hinter uns, ohne die Beine gebrochen zu haben. Aber ich komme noch mal auf die Kunst, den Aktionsraum. Eigentlich sollte ich eine wunderschöne Geschichte vorlesen mit dem Kiff. Darf ich das noch kurz machen? Die Geschichte ist ganz kurz, von Höke. [blättert, zeigt kurz] Hier sind die Maschinen, die Fun Cars. Hier: Höke sagte in seinem Vortrag [liest vor]: „Eines meiner letzten Bilder war ein gerahmter Plexiglaskasten (alle äußeren Anzeichen eines Kunstwerkes) mit Marihuana-Joints (sog. Dreiblatt-Joints mit Papphülsenmundstück, in Trompetenform) welche zentralafrikanisches ‚Gras‘ (aus weiblichen Blüten der Hanfpflanze Cannabis sativa), mit etwas Tabak gemischt enthielten. Die Wandbox war mit der Aufschrift versehen: ‚Bitte bedien‘ dich und die Bilder stellen sich ein!‘ Der Preis des eingekauften Marihuana betrug 140.--DM. (es war erste Qualität und bei einem Grammpreis von 2,80 gr. ein guter Kauf.) Zigarettenpapier 80 Pfennig, Karton 40 Pfennig, Rahmen antiquar 12,--DM und Plexiglasbox 25,--DM also alles zusammen 178,20. Leider kostete dieses Bild aber im Endverkauf 600,--DM, wovon ich nach Abzug der 50 % Kunsthändlerrabatt 300,--DM erhielt. Das Rauschgift-Dezernat entfernte dieses Bild nicht aus der Ausstellung, weil es ein Kunstwerk war. Habe ich die Herren nun geäfft? Oder habe ich einen zu hohen Preis für das Kunstrauschgift verlangt? Ich neige immer mehr zu der Auffassung, dass ich ein zu teurer, dh unredlicher Rauschgifthändler war, aber ein guter Künstler, weil der kunstsammelnde Rechtsanwalt dieses Bild wenige Wochen nach dem Kauf tatsächlich zerstörte, sich ‚antörnte‘ und so der Inhalt des Bildes nur Ausgangsmaterial für eine Bilderwelt war, die sein Bewusstsein veränderte.“[46] Das sind doch wunderbare Geschichten! Und von diesen Geschichten könnte ich Hunderte erzählen. Man kennt immer nur die Horrorstorys. Aber es gibt auch so wunderbare Geschichten. Und dann habe ich hier im Merkur[47] geschrieben, dass ein Typ vierzig Jahre später in einer Ausstellung hundert Gramm Kokain hatte und es von zwei Polizisten oder vier Polizisten bewachen ließ. Mit Staatsanwalt und allem. Weil er – jetzt kommt der Hammer – mit den Polizisten ins Gespräch kommen wollte. Donner! Das ist dann nicht mehr unsere Sache. Das war eine ganz andere Geschichte. Wo du die Absicht merkst. Während er, der Höke, der war ja immer bekifft, immer. Und dann sagt er: Gulden, wo gehen wir jetzt hin? Sag ich: Jetzt gehen wir in die Rheinpfalz und dann pfeifen wir uns noch ein paar Biere rein. Und jetzt erzähl ich aber die andere Geschichte nicht, das ist schon zu heavy, wo ich dann mit Höke weiterging. Aber diese Geschichten, die mit Marihuana oder Kiff oder so zusammenhängen, hatten für uns alle so etwas. Das gehörte dazu.

EM: #00:38:08# Es war etwas Beruhigendes.

AG: #00:40:08# Das gehörte dazu. Bei den Partys gab es irgendwann Haschplätzchen oder es kifften immer welche. [lachen]

EM: #00:40:11.590# Jetzt machen wir mal einen Punkt.

Sachindex

Arte Povera  5

Drogen  18, 19, 21

Performance, Happening, Aktion  9, 12, 14, 17

 

Personen

Altorjay, Gábor  7, 9

Beuys, Joseph  7

Borlat, Clément  16

Bosch, Robert  3, 4

Brouwn, Stanley  3, 7

Brus, Günter  7, 8, 9, 13

Celant, Germano  5

Dibbets, Jan  7

Gilbert & George (Prousch, Gilbert und Passmore, George)  7

Gorsen, Peter  12

Griffith, Wolfgang (Künstlername Silesius)  5, 14, 15

Handke, Peter  2

Highstein, Jene  6

Höke, Bernhard  16, 18

Hultén, Pontus (Karl Gunnar Pontus Hultén)  12

Lindow, Christian  16

Madelung, Eva  2, 3, 4

Maria, Walter de  3

Morgan, Tony  7

Nitsch, Hermann  12, 13

Passmore, George  7

Penone, Giuseppe  11, 12

Prousch, Gilbert  7

Raspé, Margaret  8

Rinke, Klaus  7, 16, 17

Scheerbart, Paul  10

Schmit, Tomas  14

Schwitters, Kurt  10

Silesius (Künstlername von Griffith, Wolfgang)  5, 14, 15

Szeemann, Harald  5, 6

Uecker, Günther  7

Wiener, Oswald  8

 

Orte und Länder

Amsterdam  4, 6

Berlin  7, 8, 14, 15, 16

Bern  6

Gravelotte  4

Kassel  2

London  4, 6

München  2, 4, 6, 7, 16, 17

Stockholm  12

 

Künstlerische Werke

Brus, Günter

Zerreißprobe, 1970, Aktion (München)  9

Gulden, Alfred

Aktionsraum 1 oder 57 Blindenhunde, 1972, Film  16

Höke, Bernhard

Indo – German – Trip Lt., Kriegsplatz, 1969, Aktion und Vortrag (München)  18

Lindow, Christian und Clément Borlat

Joint-Action IX, Joint Action III, 1969, Aktion (München)  18

Nitsch, Hermann

Abreaktionsspiel, 1970, Aktion (München)  14

Penone, Giuseppe

12-Meter Tree, 1970, Skulptur  12

Albero di 12 metri, 1970, Aktion (München)  12

Silesius

Waren-Katalog, 1970, Aktion (München)  16

 

Bücher. Publikationen, Zeitschriften
Zeitschrift Schastrommel  8

 

Ausstellungen
Brouwn, Stanley

x-Tatvan, Ausstellung, München, Aktionsraum 1, 28. Juni – 11. Juli 1970  3

Maria, Walter de

Müncher Erdraum, 50 m3 Erde, Ausstellung, München, Galerie Heiner Friedrich, 28. September – 10. Oktober 1968  3

Penone, Giuseppe

Indistinti confini, Ausstellung, Saarbrücken, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Moderne Galerie des Saarlandmuseums und Metz, Centre Pompidou, 2020  11

Pläne und Projekte als Kunst / Plans and Projects as Art, Ausstellung, Bern, Kunsthalle Bern, 8. November – 7. Dezember 1969  6

Silesius

Waren-Katalog, Aktion, München, Aktionsraum 1, 10. – 16. Oktober 1970  5

 

Institutionen (Museen, Galerien, Verlage, Unternehmen …)
Büchnertheater München  2

Moderna Museet, Stockholm  12

 

Personengruppen (Künstlervereinigungen, politische Gruppierungen, Bands …)
Amon Düül  17

Gilbert & George  7

Gruppe 47  10

Kabouters  7

Vorgänge Vorstellung  2

 

 

[1] Eva Madelung (1931 Stuttgart)

[2] Peter Handke (1942 Stuttgart)

[3] Eva Madelung: Dichtung über Kunst bei Tieck, München: Uni-Druck 1962.

[4] Eugen Bauer GmbH („Kino-Bauer“), Hersteller von Heim-und Kinofilmprojektoren, zuletzt Tochter des Bosch-Konzerns

[5] Stanley Brouwn: x-Tatvan, Ausstellung, München, Aktionsraum 1, 28. Juni – 11. Juli 1970. Tatvan ist eine von Stanley Brouwn in der Türkei geschaffene Serie künstlerischer Fotografien.

[6] Heiner Friedrich (1938 Stettin)

[7] Eine Anspielung auf: Walter de Maria: Müncher Erdraum, 50 m3 Erde, Galerie Heiner Friedrich, München, 28. September – 10. Oktober 1968 (vgl. https://obsart.blogspot.com/2012/05/munich-earth-room-de-maria-friedrich.html)

[8] Robert Bosch (1861 Albeck bei Ulm – 1942 Stuttgart)

[9] Germano Celant (1940 Genua, Italien – 2020 Mailand, Italien).

[10] Herr Gangl (Vorname unbekannt) damaliger Vermieter der Halle in der Waltherstr 25 am Goetheplatz in München.

[11] Anspielung auf Georg Herweghs Text von 1868, der später als Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein vertont wurde. Darin heißt es, bezogen auf die Kraft des Arbeiters: „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.“

[12] Wolfgang Griffith (1935), der unter dem Künstlernamen Silesius arbeitete

[13] Silesius: Waren-Katalog, Ausstellung, München, Aktionsraum 1, 10. – 16. Oktober 1970

[14] Harald (Harry) Szeemann (1933 Berlin – 2005 Locarno, Schweiz).

[15] Pläne und Projekte als Kunst / Plans and Projects as Art, Ausstellung, Bern, Kunsthalle Bern, 8. November – 7. Dezember 1969

[16] Jene Highstein (1942 Baltimore)

[17] Kabouters, niederländische Protestbewegung

[18] Jan Dibbets (1941 Weert, Niederlande)

[19] Stanley Brouwn (1935 Paramaribo, Suriname – 2017 Amsterdam).

[20] Gilbert Prousch (1943 St. Martin in Thurn, Italien) und George Passmore (1942 Plymouth, Großbritannien)

[21] Joseph Beuys (1921 Krefeld – 1986 Düsseldorf)

[22] Klaus Rinke (1939 Wattenscheid).

[23] Günther Uecker (1930 Wendorf bei Crivitz)

[24] Gábor Altorjay (1946 Budapest)

[25] Tony Morgan (1938 Pickwell, Leicestershire, Großbritannien – 2004 Genf, Schweiz)

[26] Günter Brus (1938 Ardning, Österreich).

[27] Margaret Raspé (1933 Breslau). Das Archiv der Avantgarden enthält auch ein Konvolut von Margaret Raspé. ((wenn möglich Link setzen))

[28] Die Schastrommel. Organ der österreichischen Exilregierung. Nr 1–12, 1969–1974. Hg. Günter Brus, Hermann Nitsch, Gerhard Rühm, Oswald Wiener und Otmar Bauer

[29] Oswald (Ossi) Wiener (1935 Wien – 2021 Steiermark, Österreich). Gemeint ist das Restaurant Exil, eröffnet 1972 von Michel Würthle, Oswald Wiener und Ingrid Wiener am Paul-Lincke-Ufer 44 in Berlin.

[30] Günter Brus: Zerreißprobe, Aktion, München, Aktionsraum 1, 19. Juni 1970 

[31] Karin Gulden, geb. in München als Karin Hubach, Ehefrau von Alfred Gulden

[32] Kurt Schwitters (1887 Hannover – 1948 Kendal, Cumbria, Großbritannien).

[33] Paul Scheerbart (1863 Danzig – 1915 Berlin).

[34] Giuseppe Penone (1947 Garessio, Italien). Gemeint sind die Aktion Albero di 12 metri (12-Meter Tree) im Aktionsraum 1 vom 5. bis 20. Februar 1970 und die gleichnamige Skulptur, die anschließend an das Moderna Museet in Stockholm verkauft wurde.

[35] Giuseppe Penone: Indistinti confini, Ausstellung, Saarbrücken, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Moderne Galerie des Saarlandmuseums und Metz, Centre Pompidou, 2020

[36] Pontus Hultén (1924 Stockholm als Karl Gunnar Pontus Hultén – 2006 ebd.).

[37] Hermann Nitsch (1938 Wien – 2022 Mistelbach, Österreich). Hermann Nitsch: Abreaktionsspiel, Aktion, München, Aktionsraum 1, 27. Februar 1970

[38] Peter Gorsen (1933 Danzig, Polen – 2017 Wien).

[39] Es geht hier um die ‚verbotene Aktion‘, das 7. Abreaktionsspiel von Hermann Nitsch im Aktionsraum 1.

[40] Tomas Schmit (1943 Wipperfürth als Thomas Schmidt – 2006 Berlin)

[41] Alfred Gulden: Aktionsraum 1 oder 57 Blindenhunde, Film, 1972, WDR

[42] Bernhard Höke (1939 Braunschweig)

[43] Gabriele Kröcher-Tiedemann (1951 Ziegendorf – 1995).

[44] Bernhard Höke: Indo – German – Trip Lt., Kriegsplatz, Aktion und Vortrag Drop Out City (DROCY), München, Aktionsraum 1, 14. – 15. November 1969

[45] Christian Lindow (1945 Altenburg – 1990 Bern) Clément Borlat (1935 Clarens) Joint-Action IX, Joint Action III, Aktion, München, Aktionsraum 1, 18. – 19. Oktober 1969

[46] Eva Madelung, Alfred Gulden u. a.: Aktionsraum 1 oder 57 Blindenhunde, München: A 1 Informationen Verlags-Gesellschaft 1971, S. 35–36

[47] Alfred Gulden: Aktionsraum 1 – Erinnerungen in Bewegung, in: Merkur, Deutsche Zeitschrift für Europäische Denken, Heft 4, 49. Jahrgang, April 1995, Stuttgart: Klett-Cotta, S. 308 f. (vgl. http://protest-muenchen.sub-bavaria.de/artikel/3544)

Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:

Stack

Cragg, Tony
Skulpturensammlung
Weitere interessante Objekte
Stack
Cragg, Tony
Skulpturensammlung
Archiv der Avantgarden
Weitere interessante Objekte
La Città dalle 100 Meraviglie. Ovverosia "I misteri della città pentagona". Casa d'Arte Bragaglia. Roma 1921.
De Pisis, Filippo
Archiv der Avantgarden
Marzona, Egidio
Weitere interessante Objekte
Der Weg von den Anfängen bis zum Archiv der Avantgarden in Dresden. Egidio und Daniel Marzona im Gespräch
Marzona, Egidio
Archiv der Avantgarden
Zum Seitenanfang