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Der Dresdner Marionettenspieler Heinrich Apel senior (1875-1920) machte sich nach einem Streit mit seinem Vater Albert Apel 1896/97 selbständig. Er begann den Spielbetrieb mit einigen abgelegten Figuren seiner Schwiegereltern Preiske, ließ sich aber rasch alles neu anfertigen. Viel Wert legte er auf die Theatermalerei und dabei besonders auf das Theatrum mundi. Sein Cousin Emil Rau (1862-1909) fertigte ihm die Figuren und Bühnenbilder zu zahlreichen Welttheater-Szenen. Diese Form des mechanischen Theaters war bereits um 1710 in Hamburg erfunden worden und wurde vermutlich in Frankreich Mitte des 18. Jahrhunderts in seiner Mechanik verbessert. Im 19. Jahrhundert boten es viele Marionettenspieler als besondere Attraktion des Nachspiels an. Beim Theatrum mundi bewegen sich Figuren auf gewöhnlich sechs parallel angeordneten vier Meter langen Schienen seitlich über die Bühne. In den Schienen treibt ein Gurtband die Figuren an. Die Figur selbst steht auf Rädern, die sich dabei drehen und durch exzentrisch angebrachte Drähte eine Bewegung der einzelnen Gliedmaßen ermöglichen. Die ganze Szene ist perspektivisch aufgebaut und die Kulissen wie die Figuren aus stabiler Pappe gefertigt. Im Theatrum mundi wurden gewöhnlich keine Stücke mit Dialogen gezeigt, vielmehr handelte es sich um Genreszenen, Naturkatastrophen und auch Kriegsereignisse. Heinrich Apel junior (1895-1975), der die Bühne seines Vaters 1920 übernahm, zeigte das Theatrum mundi in Dresden noch bis zu seiner Flucht 1952. Die Puppentheatersammlung besitzt weltweit den größten Bestand an Objekten zum Theatrum mundi.
Rolf Mäser: Theatrum mundi. Mechanische Szenen in Volkskunst und Puppenspiel. [Ausstellung anläßlich des XIV. UNIMA-Kongresses im August 1984], Dresden 1984, S. 36-43
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Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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