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Das Theatrum mundi oder Welttheater wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von dem Maschinenmeister Johann Samuel Brede erfunden. Es verbreitete sich rasch in Europa. Die Figuren bewegen sich auf bis zu sechs parallel hintereinander angeordneten bis zu vier Meter breiten Laufschienen auf einer perspektivisch aufgebauten Bühne. Bühnenbilder aus Pappe verdeckten die Mechanik und die Spieler, welche die Figuren in Bewegung setzten. Der Bühnenausschnitt betrug bis zu zwei mal fünf Meter. Die Figuren wurden auf Laufbändern durch Kurbelantrieb über die Bühne geschoben und bewegten dabei auch ihre Arme und Beine. Die Puppentheatersammlung hat mit über 2500 Objekten die größte Sammlung zu diesem Thema weltweit. –
Der Marionettenspieler Richard Koppe hatte 1885 als Theatergehilfe bei der alteingesessen Familie Listner begonnen und Irene Listner, die Schwester seines Prinzipals Ferdinand Heinrich (1857-1912) geheiratet. Sein Neffe Kurt Listner urteilte über ihn: „Er war klug, fleißig, spielte und sang sehr schön und gut.“ Um 1890 machte er sich selbständig, zunächst mit einem Kompagnon Fritz Held, der aber trank, dann ohne Partner. Koppe erwarb das Thiemersche Theatrum mundi, das von Friedrich Gierke (1823-1899) gefertigt worden war, und um 1905 noch einen Kinoprojektor. Bald wurde das Kino zum Hauptgeschäft. Doch stationäre Lichtspielhäuser im Raum Zwickau (Wilkau, Planitz, Schedewitz) wurde er wohlhabend. Sein Theatrum mundi verkaufte er um 1928 an Curt Kressig, die Bühne an Emil Elle. Wohlhabend geworden, starb Koppe in den 1930er Jahren nach einer Magen-OP. Teile des Fundus haben sich in der Puppentheatersammlung erhalten. –
Curt Kressig, der aus einer alten mitteldeutschen Marionettenspielerfamilie stammte, zeigte dass Theatrum mundi bis nach dem Zweiten Weltkrieg als Nachspiel zu seinen Theatervorstellungen. Die Bühne erhielt in den 1950er Jahren als „nicht entwicklungsfähig“ Spielverbote. Das fast vollständige Theatrum mundi gelangte 1972 in die Puppentheatersammlung.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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