Sirenen Low / Der Gesang der Sirenen
Huene, Stephan von (1932-2000) - Bildhauer
Ort, Datierung
Abmessungen
ca. H: 293,0 cm, B: 200,0 cm, T: 520,0 cm, Dauer: 10:30 Min.
Museum
Inventarnummer
ZV 4312
Unter den Abenteuern des Odysseus ist die Begegnung mit den Sirenen das vielleicht ungewöhnlichste. Hier muss der Held sich nicht weiblicher Erotik entziehen oder einen Gegner mit Gewalt überwinden, hier soll er der akustischen Verführung widerstehen. Für Stephan von Huene, der seit 1964 Klangskulpturen baute, Muster der Synästhesie zwischen akustischer und visueller Wahrnehmung, war mit „Sirenen Low“ nach dem Projekt „Die Neue Lore Ley“ (1986/87) zum zweiten Mal die legendäre Faszination des Klangs zum Thema geworden.
Bei den „Sirenen Low“ wird die Textpassage aus Homers „Odyssee“ vorgelesen. Die Orgelpfeifen repetieren das rhythmische Muster in verlangsamtem Tempo. Der Charakter der Töne, die jene Schiffshörner zitieren, die ihren Namen den Sirenen verdanken und bei denen die Verlockung zur Warnung geworden ist, ordnen sie den Dampfern und Schiffen zu, die auf dem Video zu sehen sind. Die Elbe, der zu Beginn leicht bewegte Fluss, gerät schließlich ins Stocken, ein Dampfer ins Stolpern. In „Sirenen Low“ sind Klang, Bild und Video, Skulptur und Bewegung gleichermaßen präsent und aktiv, wodurch die Dominanz der Sprache aufgebrochen und der Rezipient zum Teilnehmer wird, also quasi die Situation des Odysseus erlebt. Zum Schluss schiebt sich nach den kleinen, flinken Segelbooten ein großes Passagierschiff mit der Aufschrift „DFSD Seaways“ langsam, aber energisch ins Bild. Und die klangvollen, inhaltsreichen Verse Homers enden mit ein paar piepsenden Telefonwahltönen, deren Botschaft nicht zu verstehen ist: Von der Antike ins 21. Jahrhundert. (Autor: Petra Kipphoff von Huene, 2018)
2010 Schenkung aus Privatbesitz
Bei den „Sirenen Low“ wird die Textpassage aus Homers „Odyssee“ vorgelesen. Die Orgelpfeifen repetieren das rhythmische Muster in verlangsamtem Tempo. Der Charakter der Töne, die jene Schiffshörner zitieren, die ihren Namen den Sirenen verdanken und bei denen die Verlockung zur Warnung geworden ist, ordnen sie den Dampfern und Schiffen zu, die auf dem Video zu sehen sind. Die Elbe, der zu Beginn leicht bewegte Fluss, gerät schließlich ins Stocken, ein Dampfer ins Stolpern. In „Sirenen Low“ sind Klang, Bild und Video, Skulptur und Bewegung gleichermaßen präsent und aktiv, wodurch die Dominanz der Sprache aufgebrochen und der Rezipient zum Teilnehmer wird, also quasi die Situation des Odysseus erlebt. Zum Schluss schiebt sich nach den kleinen, flinken Segelbooten ein großes Passagierschiff mit der Aufschrift „DFSD Seaways“ langsam, aber energisch ins Bild. Und die klangvollen, inhaltsreichen Verse Homers enden mit ein paar piepsenden Telefonwahltönen, deren Botschaft nicht zu verstehen ist: Von der Antike ins 21. Jahrhundert. (Autor: Petra Kipphoff von Huene, 2018)
2010 Schenkung aus Privatbesitz
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