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14./15.1.1847: Die Reise nach Paris, Lustspiel in 3 Akten mit Verwandlung

Schwiegerling, Anton (1815-1855 tätig) - Marionettenspieler Gerlich, R. (1. Hälfte 19. Jh. tätig) - Holzschneider
Ort, Datierung
Abmessungen
52,8 x 40,5 cm
Inventarnummer
22454
Sammlung Otto Link. - Sammlung Professor Kollmann. - Theaterzettel für Vorstellungen des Marionettentheaters von Anton Schwiegerling am 14. und 15.1.1847 in Breslau im Gasthof zum blauen Hirsch auf der Ohlauer Straße. Er kündigt sich selbst als "Künstler u. Mechanikus Anton Schwiegerling aus Berlin [...] mit seinem mechanischen Theater mit beweglichen Figuren" an. Gespielt wird "Die Reise nach Paris. Lustspiel in 3 Akten mit Verwandlung". Zum Abschluss der Vorstellung werden "Kunst-Ballet und Metamorphosen" gezeigt. Ringsherum um den Text sind insgesamt acht Holzschnitte angeordnet, alle von R. Gerlich geschaffen, einige davon auch signiert.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
RG / RGerlich (Holzschnitte)
Hermann Waldemar Otto: Das Artistentum und seine Geschichte. Gesammeltes und Erlebtes von Signor Saltarino, Leipzig 1910, S. 194

Albert Bielschowsky: Das Schwiegerlingsche Puppenspiel vom "Doktor Faust" zum ersten Male herausgegeben, Brieg (Oder) 1882 (= Bericht über die Königliche Gewerbeschule zu Brieg a. O, 1881/82).

Sammlung Otto Link, Leipzig.
Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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