Diese Fotografie nahm Gerhard Richter 2009 im Kölner Stadtteil Hochkirchen, während eines Spaziergangs mit Laika auf. Der rotbraune Rücken der Hündin ist unten links noch zu sehen. Der Weg ist sonst verlassen. Das heruntergefallene graue Laub auf dem Boden sowie die fast kahlen Bäume deuten eine kalte Jahreszeit an. Der geradlinig verlaufende Metallzaun teilt das Bild bis an den weißen Horizont. Aufgrund des diagonalen Aufnahmewinkels erscheint der Zaun endlos und durch den Stacheldraht unüberwindbar. Die auf den ersten Blick alltäglich und scheinbar banale Aufnahme thematisiert bei genauerer Betrachtung Abgrenzung und Ausgrenzung aber auch die Fragen nach dem Wem und dem Wofür. Von der Fotografie ließ Gerhard Richter einhundert Abzüge im intimen Format 15 zu 20 cm herstellen und rahmen. Der dunkle Holzrahmen mit rückseitiger Hängeleiste ist Teil der Arbeit, die bei der Edition Staeck in Heidlberg veröffentlich worden ist. Richter signierte alle Exemplare vorderseitig entlang eines Zaunpfahls und ergänzte die jeweilige Auflagennummer mit einem schmalen schwarzen Edding. Unser Exemplar trägt die Nummer 71/100. Auf der Rückseite befinden sich auf einem bedrucktem Etikett die technischen Angaben der Edition. (Text: Kerstin Küster 2020)