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Mannesharnisch / Prunkharnisch für Mann und Ross mit Sattel und Reitzeug

Libaerts, Eliseus - Goldschmied Delaune, Étienne (1518/19-1583) - Vorlagenzeichner
Abmessungen
Gesamtgewicht Mannesharnisch 27,482 kg
Museum
Inventarnummer
M 0100.01
Als König Erik XIV. von Schweden um die Hand der Königin von England warb, suchte er Künstler für eine angemessene Ausstattung seiner Person. Der Prunkharnisch für Mann und Ross, seine beeindruckende äußere Erscheinung in Verbindung mit der Auswahl der dargestellten Szenen entsprachen ganz dem Anliegen Eriks XIV. Alle Teile der Harnischgarnitur sind ganzflächig mit reichem Blattrankenmuster geätzt. Darüber hinaus zieren die Garnitur getriebene Blütenranken, Schmetterlinge, Vögel, Schlangen, Delphine, Früchtegruppen, Waffen, musizierende Putten, Sphingen, Greife und Masken sowie bildliche Darstellungen in runden und ovalen Rahmen. Auf dem Rossharnisch sind in vierzehn Szenen die Taten des Herkules dargestellt: Herkules erwürgt den unverwundbaren Löwen von Nemea, tötet die Hydra, fängt den erymanthischen Eber und bändigt den feuerschnaubenden Stier von Kreta.
Die acht Medaillons des zugehörigen Mannesharnischs enthalten Szenen aus dem Trojanischen Krieg und der Argonautensage. Der Harnisch besteht aus Burgunderhelm, Kragen, Brust mit leichtem Gansbauch und Bauchreifen, Rücken mit Gesäßreifen, Armzeugen mit siebenmal geschobenen Achseln, breiten Vorder- und Hinterflügen, Armkacheln mit ganzen Muscheln und Fingerhandschuhen mit langen Stulpen, siebenmal geschobenen Beintaschen, Diechlingen, Kniebuckeln mit Muscheln, Beinröhren und Schuhen mit vier Rist- und fünf Ballengeschüben. Erik XIV. von Schweden hat die Harnischgarnitur, die künstlerisch vollendetste ihrer Art, nie gesehen. Auf der Reise zum schwedischen König wurde Libaerts 1564 auf Befehl des sich mit Schweden im Krieg befindlichen dänischen Königs Frederik II. mit zwei zu liefernden Garnituren gefangengenommen. Erst vierzig Jahre später kaufte Kurfürst Christian II. von Sachsen durch Vermittlung des Nürnberger Goldschmiedes Heinrich Knopf beide Harnische für die beachtliche Summe von 8800 Gulden. 1611 diente die Garnitur anlässlich des Leichenbegängnisses Christians II. als „Freudenharnisch“.
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