Das Ministerium für Handel und Versorgung der DDR rief 1967 eine Arbeitsgruppe für Jugendmode ins Leben, um gezielt ein Kleidungsangebot für Jugendliche zu entwickeln. Die erste Kollektion erschien im Frühjahr 1968 mit dem Slogan „Jugendmode 68 - kess und farbenfroh“. Die Nachfrage war groß und die Ware innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Um zügig nachliefern zu können, kam der Bekleidungsindustrie der DDR die 1966 aus einem amerikanischen Werbegag entstandene und in Westeuropa boomende Mode der sogenannten "Papierkleider" sehr zurecht. Kleidung aus Vliesett war schnell zu produzieren, farbenfroh, bügelfrei, bequem zu ändern, bis zu 5x waschbar und sehr preiswert (zwischen 8 und 12 Mark). Auf längere Sicht konnte dieser Trend allerdings die Trägerinnen weder in Ost noch in West überzeugen.