‭Die Taten des Herakles waren während der gesamten Antike eines der zentralen Themen der griechischen Kunst. Herakles vermochte es, jedem noch so gerissenen Halunken und jedem noch so gefährlichen Ungetüm die Grenzen aufzuzeigen. Auf einer seiner Reisen begegnet er in Thessalien einem Unhold namens Kyknos, der dort seit Jahren dadurch unangenehm aufgefallen ist, dass er Pilgerreisende erschlägt, um aus ihren Schädeln einen Tempel für Apollon zu errichten. Obwohl Kyknos bereits auf den ersten Blick erkannt haben dürfte, dass er mit Herakles nicht gerade einen leicht abzufertigenden Gegner vor sich hat, bleibt er sozusagen sportlich und fordert Herakles zum Zweikampf auf Tod oder Leben heraus – und scheitert. Schon zu Beginn des Duells gerät er ins Hintertreffen und kommt nicht einmal dazu, einen Pfeil auf Herakles abzufeuern, während ihn dessen Geschoss bereits erreicht und so schwer verletzt hat, dass er kampfunfähig ist. Da sich Herakles seiner Gegner immer mit einer gewissen Gründlichkeit zu entledigen sucht, sehen wir hier, wie er im Anschluss an den Pfeilschuss mit der Keule ausholt, um Kyknos auch noch zu erschlagen. Der auf der Rückseite der Amphora gezeigte Kyknos ist indes schon dabei, zusammenzubrechen.