Das Bildnis Leopolds I. ist Teil einer Serie deutscher Fürsten von Wallerant Vaillant (C 1980-506 bis C 1980-518). Die Darstellungen entstanden im Rahmen der Wahl Leopolds zum römisch-deutschen Kaiser 1658 in Frankfurt. Der in Antwerpen ausgebildete Vaillant war eigens zu diesem Ereignis angereist, um die dort versammelten Herrscher zu porträtieren.
Auch Johann Georg II. von Sachsen war bei der Kaiserwahl anwesend. Die heute noch im Kupferstich-Kabinett bewahrten Bildnisse hat der Kurfürst also in Frankfurt wahrscheinlich direkt beim Künstler erworben. Im Jahr 1696 kamen die Werke in die Dresdner Kunstkammer, wo die Bildnisse Leopolds I. und Kurfürst Johann Georgs II. sogar hinter Glas gerahmt ausgestellt waren. Das Kunstkammer-Inventar von 1741 beschreibt die mit schwarzer und weißer Kreide auf blauem Papier ausgeführten Zeichnungen als besonders „rar“. Diese Bemerkung würdigt den hohen künstlerischen Wert dieses frühneuzeitlichen „Who’s Who“. Erst 1832 sind sie aus der Kunstkammer an das Kupferstich-Kabinett übergeben worden.

(03.06.2021, Christoph Orth)

Im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts besteht die Möglichkeit, sich Werke aus dem Bestand der Sammlung vorlegen zu lassen. Einige besonders empfindliche Objekte können nur nach vorheriger Absprache und Genehmigung vorgelegt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter KK.Studiensaal@skd.Museum.