Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer A 1960-170 rest.
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
572 x 444 mm
Inventarnummer
A 1960-170 rest.
Provenienz: Bis 1941 gehörte das Kunstwerk zur Sammlung Max und Fanny Steinthal. Der jüdische Bankier Max Steinthal (1850–1940) war als Direktor, Vorstandsmitglied und Aufsichtsratsvorsitzender für die Deutsche Bank tätig. Er lebte mit seiner Frau Fanny (1869–1941) und den sieben Kindern in Berlin. Den mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 einsetzenden antisemitischen Repressalien hielt Max Steinthal zwei Jahre stand, bis er 1935 gezwungen wurde, von seinen Aufsichtsratsposten zurückzutreten. Den Kindern gelang in den folgenden Jahren die Flucht aus Deutschland, die betagten Eltern konnten sich jedoch nicht zur Emigration entschließen. Durch die diversen, rassistisch motivierten Gesetze und Verordnungen des NS-Staates verloren Max und Fanny Steinthal nach und nach ihr Vermögen und schließlich auch ihr Familienanwesen. Im November 1940 zogen sie in zwei Zimmer des Berliner Hotels „Eden“, wo Max Steinthal im Dezember 1940 und seine Ehefrau Fanny Steinthal im Oktober 1941 verarmt und zurückgezogen verstarben. Um ihren Nachlass zu retten, hatte Fanny Steinthal ihr Testament unter dem Druck der Verfolgung geändert und nur zwei ihrer sieben Kinder sowie ihren „arischen“ Ex-Schwiegersohn Richard Vollmann als Erben eingesetzt. Vollmann, der auch als Testamentsvollstrecker fungierte, brachte einen Teil der Kunstsammlung in sein Wohnhaus nach Dresden, um es vor Kriegseinwirkungen zu schützen. 1950 floh Vollmann mit seiner zweiten Ehefrau aus der DDR in die BRD und musste dabei sein Vermögen sowie die für die Steinthal-Erben verwahrten Kunstwerke zurücklassen. Ersteres wurde dem „Republikflüchtling“ entschädigungslos enteignet, die Steinthalschen Kunstwerke gelangten als „Verwahrgut Vollmann“ in die Staatlichen Kunstsammlungen. Insgesamt konnten fast 70 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken im Bestand der SKD identifiziert und 2004 an die Erben von Max und Fanny Steinthal restituiert werden.
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