Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer C 127

Christus wird vom Kreuz abgenommen, unten die heiligen Frauen (in Anlehnung an ein verlorenes Gemälde von Bernardino Lanino)

Lanino, Bernardino (1512-1583) Werkstatt - Hersteller Raimondi, Marcantonio (um 1480 - vor 1534) nach - Stecher Raffael (1483-1520) - Inventor
Zu einem unbekannten Zeitpunkt zeichnete Raffael eine Kreuzabnahme, die durch einen Kupferstich Marcantonio Raimondis (um 1480–1534) große Popularität erlangte. Das Dresdner Blatt nimmt Bezug auf diesen Stich, jedoch unter Änderungen in Detail und Stil. So überführte der Zeichner die Figuren ins Rundliche und drehte die Gesichter mehr zum Betrachter. In Verbindung mit den Weißhöhungen entstand so eine intim modellierte Studie.
Die seit 1865 in der Sammlung nachweisbare Zeichnung wurde ehemals Sodoma zugeschrieben. David Lachenmann erkannte einen Bezug zu Bernardino Lanino, worin er mit Giulio Bora und Philip Pouncey übereinstimmte (Passepartoutnotizen, undatiert). Pouncey fügte hinzu, dass der obere Teil der Zeichnung von einem Nachfolger Gaudenzio Ferraris ausgeführt sei. Tatsächlich präsentieren sich die beiden Hälften sehr unterschiedlich, was die Beteiligung mehrere Hände nahelegt. Die obere, feiner ausgearbeitete Partie wird heute einem Werkstattmitarbeiter Laninos zugeschrieben und auf die verlorene, von Kopien und einer in der New Yorker Morgan Library aufbewahrten Vorzeichnung (Inv.-Nr. 1983.33) für den Turbanträger oben links bekannte „Deposizione Aiazza“ zurückgeführt (Elena Rame und Antonella Chiodo, mündlich und Emails 2021/22). Eine genauere kunsttechnologische Untersuchung soll eine konkretere Beurteilung des unterschiedlichen Erscheinungsbildes der beiden Bildhälften erlauben.

(2018/19, Marion Heisterberg/Gudula Metze | 25.08.2022, Gudula Metze)

In Bearbeitung im Rahmen des Katalogisierungsprojekts zu den italienischen Zeichnungen des 16. Jh. (zu den bisher in der Online Collection veröffentlichten Zeichnungen in Kartenansicht)
Im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts besteht die Möglichkeit, sich Werke aus dem Bestand der Sammlung vorlegen zu lassen. Einige besonders empfindliche Objekte können nur nach vorheriger Absprache und Genehmigung vorgelegt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter KK.Studiensaal@skd.Museum.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Recto: unten links mit Feder in verblasster Tinte "Sodoma oder [?] Schule v. Raphael"; Verso: oben mittig unleserliche Aufschrift mit Rötel, in der Mitte mit Grafitstift "apr. // Raphael", weiter unten Paraphe (?) mit Feder in Braunt, unten links mit Grafitstift "C 127".
Bisher ist über die Präsentation in der Online Collection hinaus keine Publikation zu diesem Werk bekannt geworden.

Alter Bestand, seit 1865 in der Sammlung nachweisbar.

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