Die Anfänge der Plakatsammlung im Kupferstich-Kabinett wurden bereits im Jahr 1896 mit der „Ausstellung künstlerischer Plakate“ gelegt. Max Lehrs, der damalige Direktor der Institution, erkannte schon früh die Innovations- und Gestaltungskraft dieses damals noch jungen Mediums. Ziel der Sammlung war nicht nur, die Anfänge der neuen Reklamekunst zu dokumentieren und aufzubewahren, gingen doch viele Werbeplakate schnell verloren – Lehrs sah in der Bildwerbung auch ein großes Potenzial, an der Entstehung eines zeitgemäßen Kunststils mitzuwirken, und wollte Künstlerinnen und Künstler diesbezüglich anregen. Tatsächlich beschäftigen sich damals bereits zahlreiche Maler, Zeichner und Illustratoren, beispielsweise Hans Unger, mit Bildwerbung. In ihren Plakaten spiegeln sich zugleich die zeitgenössische Alltagskultur und die Ideale einer „Kunst für alle“. Neben Museen wurden auch private Sammler auf das Medium aufmerksam. Ein bedeutendes Konvolut besaß Anfang des 20. Jahrhunderts zum Beispiel der 1886 geborene Meißner Architekt Rudolf Pfitzmann. Zahlreiche Werke aus seiner Sammlung ergänzen seit 1974 die Plakatbestände des Kupferstich-Kabinetts.

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