Bereits 1913 kamen die ersten koreanischen Objekte in die Porzellansammlung und bildeten den Grundstock einer kleinen, aber feinen Korea-Sammlung, deren Zeitspanne vom zwölften bis zum zwanzigsten Jahrhundert reicht. Hierzu gehören unter anderem Seladone (“cheongja”) aus der Goryeo-Dynastie (918–1392), weißes Porzellan (“beakja”) und Buncheong-Keramik aus der Joseon-Dynastie (1392–1910). Diese Gruppe historischer Objekte bietet einen Überblick über das reiche kulturelle Erbe und die Vielfalt des koreanischen Kunsthandwerks.

Eine historische Entwicklung der koreanischen Keramikkunst vollzog sich in enger Wechselwirkung mit ihren geografischen und kulturellen Nachbarländern China und Japan. Sie unterscheidet sich jedoch vielfach stilistisch stark von anderen Keramiktraditionen in Ostasien. Im Vergleich zur farbenfrohen Keramik Chinas und Japans wirkt das weiße Porzellan, das koreanisch “baekja”, mit seiner transparenten Glasur elegant und einfach. In ihrer Ästhetik spiegelt sich die damalige Staatsideologie des koreanischen Neokonfuzianismus wider. Die Buncheong-Keramik mit ihrem frei ausgeführten Schlickerdekor vermittelt eine Wirkung von Schlichtheit und Natürlichkeit. Die ursprünglich in Korea als Alltagsgeschirr hergestellten Buncheong-Schalen erfuhren seit dem 16. Jahrhundert in Japan als Teegeschirr viel Wertschätzung und wurden als Kunstobjekte gesammelt.

Zum Seitenanfang