Seit 1885 befindet sich eine bedeutende Fotokollektion im Leipziger Museum für Völkerkunde: 45 Porträts von Menschen aus Tahiti, Fidschi und Hawai’i. Entstanden in den 1860er Jahren im Unikatverfahren der Ambrotypie, geben sie nicht nur Einblick in die Medienhistorie, sondern erzählen im Changieren zwischen individuellem Porträt und ethnografischer „Typenaufnahme“ vom ambivalenten Verhältnis zwischen Fotografie und Ethnologie. Die Ambrotypien entstanden ursprünglich für das Museum Godeffroy im Hamburg, das 1861 vom Handelshaus Johann Cesar Godeffroy & Sohn gegründet wurde. Unter den Forschungsreisenden, die Material für die später aufgelöste naturkundlich-ethnologische Sammlung zusammentrugen, war auch der Naturforscher Andrew Garrett, der nach jetzigem Erkenntnisstand 28 dieser Bildnisse fertigte.

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